Die SPIEGEL-Affaire
Wie es dazu kam, dass DER SPIEGEL über mich berichtete und dabei wesentliche journalistische Sorgfaltspflichten verletzte.
Erwähnenswert?
Im Folgenden gehe ich den SPIEGEL Artikel Punkt für Punkt durch, zeige, wo er aus meiner Sicht Unwahrheiten, Verzerrungen und tendenziöse Formulierungen enthält, und dokumentiere den Mailwechsel mit dem Autor, Herrn Keck.
Ich werde hier einfach sagen, was ist.
Aufbau der Gegendarstellung:
Im ersten Abschnitt je Block wird der unveränderte Originaltext aus dem SPIEGEL stehen. Dieser ist farblich hinterlegt, damit er auch als solcher zu erkennen ist..
Im zweiten/dritten Abschnitt eines jeden Blocks
- steht eine exemplarische Gegendarstellung (ich werde hier nicht auf alles eingehen) und
- sofern vorhanden, der dazugehörige E-Mail Austausch.
Am Ende der Seite gibt es meine Gedanken dazu, weitere Presseberichte zum Thema.
DER SPIEGEL:
Freie Schule in Niedersachsen
Dein Lehrer, der Verschwörungstheoretiker?
Eine Freie Schule in Niedersachsen gilt als Erfolgsprojekt gegen das Dorfsterben. Doch der Schulgründer pflegt seit Jahren Kontakte zu Verschwörungsideologen – und zieht die Schule in den Dunstkreis von Extremisten.
Von Niklas Keck
18.08.2023, 13.00 Uhr • aus DER SPIEGEL 34/2023
Gegendarstellung:
Bereits an Überschrift und Einleitung wird für mich deutlich, dass etwas nicht stimmt. Der SPIEGEL Artikel arbeitet sich sowohl an meiner Person als auch an einem Lehrer der Schule ab. Die Art der Darstellung erweckt jedoch den Eindruck, ich sei selbst als Lehrer tätig. Das trifft nicht zu.
„Extremisten“? In Deutschland wird der Begriff unter anderem so definiert:
Das Bundesamt für Verfassungsschutz beschrieb im Jahr 2000 Extremismus als „fundamentale Ablehnung des demokratischen Verfassungsstaats“. Dazu zählen Bestrebungen, die sich gegen den Kern des Grundgesetzes oder die freiheitliche demokratische Grundordnung insgesamt richten.
Diese Zuschreibung hat mit meiner Person nichts zu tun. Aus meiner Sicht handelt es sich um eine Falschbehauptung, die im Artikel an keiner Stelle belegt wird. Eine solche Darstellung ist rufschädigend und überschreitet eine klare Grenze.
„Von Niklas Keck“
Erst im Dezember 2023 werde ich durch einen Hinweis darauf aufmerksam, dass mir der SPIEGEL Autor Niklas Keck nicht unbekannt ist. Nach meiner Erinnerung habe ich ihm damals beim Betrügen im Abitur geholfen. Außerdem war er Gast auf dem von mir organisierten und weiter unten beschriebenen Festival. Auf diese Vorgeschichte komme ich später noch einmal zurück.
DER SPIEGEL:
mit tanzenden Kindern steht, tritt er auf Festivals und Demonstrationen von »Querdenkern« und anderen Verschwörungsgläubigen auf. Mal leugnet der Wiener in seinen Liedern den menschengemachten Klimawandel. Dann rappt er, er fühle sich »wie kurz vor der Machtergreifung der Nazis« und bezeichnet sich als »Feind der Pyramiden« – eine Anspielung auf die Verschwörungserzählung, ein angeblicher Geheimbund von Illuminaten lenke die Weltgeschehnisse.
Gegendarstellung:
Die genannten Textstellen und hier erwähnten Lieder waren nicht Teil der Aufführung an der von meiner Frau und mir gegründeten Schule und sind bereits zehn bis fünfzehn Jahre alt. Vor fünfzehn Jahren war Kilez More, genau wie ich, gerade mit der Schule fertig. Seitdem ist viel Wasser die Flüsse hinuntergeflossen, soll heißen: Auch Kilez More hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt. So findet man auf seiner aktuellen EP Textzeilen wie:
"Wir könnten Häuser bau'n, die autark und nachhaltig sind
Wir könnten dankbar mit der Erde umgeh'n als ein Menschenkind
[...]
Wieder zurück zum Wir, im Frieden leben mit Tier'n
Massenviehhaltung verbraucht ein Drittel des ganzen Getreides der Welt
Wir fressen und fressen, woanders hungern Menschen
Wir können Hanf anpflanzen, anstatt den Regenwald roden"
Herr Niklas Keck zitiert die Textzeile „wie kurz vor der Machtergreifung der Nazis“, um zu unterstellen, Kilez More relativiere die Einzigartigkeit der Verbrechen des Nationalsozialismus. Aus meiner Sicht zeigt sich hier vor allem, dass Herr Keck die historische Debatte um die sogenannte Singularität des Nationalsozialismus nicht ausreichend kennt. Deshalb halte ich ihm gerne den SPIEGEL entgegen:
"Als Adolf Hitler am 30. April 1945 in seinem Bunker verendete, glaubten die meisten Überlebenden an die Einmaligkeit einer Figur, die keinen Vergleich mit anderen Gewalttätern der Geschichte zuzulassen schien. Diese Überzeugung, in der das Entsetzen sich mit der Hoffnung paarte, hat sich als Illusion erwiesen. Hitler war nicht einzigartig.[...]Die Nachkriegszeit hat mit guten Gründen auf der Singularität der deutschen Verbrechen bestanden und jeden Vergleich mit anderen Beispielen staatlichen Terrors tabuisiert.[...] Dort, wo substantielle Ähnlichkeiten vorliegen, ist er nicht nur erlaubt, sondern geboten. Ich möchte versuchen zu zeigen, daß die Rede von Saddam Hussein als einem Nachfolger Hitlers keine journalistische Metapher, keine propagandistische Übertreibung ist, sondern das Wesen der Sache trifft[...]"
Hitlers Wiedergänger - DER SPIEGEL.pdf
Diese von der Realität weitgehend verschonte Abhandlung, mit der begründet werden soll, warum es legitim sei, Saddam Hussein als „den neuen Hitler“ zu bezeichnen, stammt von Hans Magnus Enzensberger und wurde im SPIEGEL veröffentlicht.
Gerade deshalb wirkt es befremdlich, wenn ausgerechnet dieses Medium Kilez More vorwirft, mit historischen Vergleichen zur NS Zeit zu spielen. Der SPIEGEL selbst hat an prominenter Stelle den Vergleich „Saddam Hussein als Nachfolger Hitlers“ ausdrücklich stark gemacht. Wer solche Deutungen veröffentlicht, trägt dazu bei, diese Vergleichsebene im öffentlichen Diskurs zu normalisieren. Vor diesem Hintergrund ist nur schwer nachvollziehbar, warum derselbe Maßstab im Fall eines Rappers plötzlich als unzulässige Relativierung markiert wird.
Und weil sich der SPIEGEL offenbar über jeden moralischen Zweifel erhaben wähnt, titelt das Magazin dann selbst „Die heimlichen Hitler“ und bezieht sich dabei auf Trump, Orbán und Höcke.
#Doppelmoral

Auch der NDR kritisiert später Herrn Fiedler dafür, dass er sich eines „Hitlervergleichs“ bedient haben soll.
Ich selbst bin heute kein Freund solcher Vergleiche mehr. Ich komme aus einer Nerdkultur, in der man entsprechende Bezüge müde mit „+1 for Godwin“ kommentiert hat, ohne sich dabei als moralisch überlegen zu inszenieren. Mein jüngeres Ich hat sich damals trotzdem das ein oder andere Mal solcher Vergleiche bedient, etwa wenn ich Internetzensur mit der Bücherverbrennung verglichen habe. Das würde ich heute so nicht mehr tun.
Ein einfühlsamer Gesprächspartner würde die Unangemessenheit eines solchen Vergleichs benennen, ohne dabei das eigentliche Anliegen aus dem Blick zu verlieren. Er würde nicht versuchen, sich moralisch zu erhöhen, indem er jemanden, der einen unpassenden Hitlervergleich zieht, mit Holocaustleugnern gleichsetzt. Genau das relativiert am Ende die Einzigartigkeit der historischen Verbrechen. Den Widerspruch erkennt man leicht.
Dass Pyramiden im gesellschaftlichen Kontext als Metapher für hierarchische Machtstrukturen im Allgemeinen stehen, ist bekannt. Ein Bezug zu den Illuminaten wird im besagten Song nicht hergestellt. Herr Keck deutet dieses Motiv dennoch bewusst im Sinne einer Verschwörungstheorie und rahmt es damit tendenziös negativ.
DER SPIEGEL:
Die Eröffnungsfeier im August 2018 war nicht der letzte Anlass, bei dem die von Medien gefeierte LernArt-Schule mit Verschwörungsideologen zusammentrifft. SPIEGEL-Recherchen zeigen, dass sich der Gründer und Träger der Privatschule, Christian Beckmann, seit vielen Jahren in einem kruden Milieu bewegt. Dort glauben Menschen, die Bevölkerung werde durch Chemtrails vergiftet, die Pandemie sei ein »Fake« gewesen, und das Massaker im ukrainischen Butscha habe es wahrscheinlich nie gegeben.
Gegendarstellung:
„Krudes Milieu“? Was genau soll das sein?
Im weiteren Verlauf des Artikels werden konkret genau zwei Personen benannt: Jens Blecker und Markus Fiedler.
Jens Blecker hat auf seiner Internetseite die These, die Bevölkerung werde gezielt mit Chemtrails vergiftet, ausdrücklich zurückgewiesen. Dort heißt es:
"Über die Netto gerechnet zweieinhalb Monate der Prognosezeit kam es zu keinerlei vermehrten persistenten Kondensstreifen, die der offiziellen Lehrmeinung widersprochen hätten.[...]Somit kam es zu keinem unerklärlichen bzw. künstlichen (im Sinne der „Chemtrail-Theorie“) Kondensstreifenaufkommen."
IK-News vom 26.01.2013
Zum damaligen Umfeld von Herrn Blecker gehörten Menschen wie Jim Rogers (einer der reichsten Selfmade Millionäre der Welt, Investmentlegende), Dirk Müller (Mr. Dax, bekannt aus diversen TV-Talkshows) und Frank Meyer (NTV Börsenexperte). Ist das das „krude Milieu“, von dem der SPIEGEL spricht?
Auch Herr Fiedler hat nach meinem Kenntnisstand nie behauptet, die Bevölkerung werde mit Chemtrails im Sinne eines Genozids vergiftet.
Herr Keck stellt diese gravierenden Behauptungen einfach in den Raum, ohne eine Quelle zu benennen, obwohl Personen aus meinem angeblichen „kruden Umfeld“ öffentlich genau das Gegenteil vertreten.
„Krude“... irgendwo habe ich das doch schon einmal gelesen. Ah:
Der US amerikanische Journalist James Kirchick schrieb auf faz.net, der SPIEGEL verbreite „seit langem schon einen kruden und sensationslüsternen Antiamerikanismus“.
Claas Relotius_ Unwahrheiten über das amerikanische Leben.pdf
Exkurs: „Political signifiers"
1. Signifikant vs. Bedeutung
2. Was macht einen „political signifier“ aus?
Sie signalisieren Zugehörigkeit oder Abgrenzung: „Wir“ (vernünftig, demokratisch) vs. „die“ (krude, extrem, verschwörungsideologisch usw.).
DER SPIEGEL:
Regelmäßig ist Beckmann mit der Schule auf Festivals der Szene präsent – zudem soll die LernArt nach SPIEGEL-Informationen einen Lehrer beschäftigen, der unter anderem während der Coronapandemie regelmäßig Artikel für die »Querdenker«-Zeitung »Demokratischer Widerstand« geschrieben hat.
Gegendarstellung:
Auch hier wird eine "Szene" aus dem oben von Herrn Keck zusammengeschwurbelten Milieu beschworen, die es offensichtlich so nicht gibt. Das Herr Fiedler die besagte Zeitung mit Protest nach kurzer Zeit verlassen hat, weil dort ebenfalls journalistische Standards nicht eingehalten wurden, wird im SPIEGEL erst viel weiter unten erwähnt.
DER SPIEGEL:
dem engagierte Bürger mit viel Kreativität gegen das Dorfsterben kämpfen. Oberndorf liegt im Landkreis Cuxhaven, nahe der Nordsee, hat knapp 1400 Einwohner. Vor einigen Jahren wollten findige Unternehmer hier in der norddeutschen Tiefebene mit Energie aus Gülle Afrikanische Raubwelsezüchten – und Bananengewächse anpflanzen. Am Ende wuchsen dann doch keine Bananen in Oberndorf. Die Firma ging pleite. Dafür strahlt mittlerweile ein anderes Projekt weit über die Dorfgrenzen hinaus: die Freie Grund- und Oberschule LernArt. Gegründet von einem jungen Paar, dem Webdesigner Beckmann und seiner Lebensgefährtin Franziska Hartmann.
Einige Jahre zuvor musste in Oberndorf die öffentliche Grundschule schließen, zu wenige Schüler. Als Beckmann und Hartmann 2016 ein Kind erwarteten, beschlossen sie, eine sogenannte Ersatzschule zu gründen. Ihre Idee einer reformpädagogischen Privatschule erfreute sich schnell großer Beliebtheit, Familien zogen ihretwegen nach Oberndorf. Bereits sechs Monate vor der Eröffnung im Sommer 2018 hieß es im Gemeinderat: Das Dorf wächst! Ein Erfolg, der anhält: Für das kommende Schuljahr erwartet die LernArt wohl bis zu 90 Schüler. Zahlreiche Beiträge in Zeitungen, im NDR und ZDF berichteten von der Geschichte der »einzigartigen Privatschule«.
Gegendarstellung:
Unsere Form der Pädagogik erfreut sich besonders in Israel großer Beliebtheit. Dort gibt es weltweit die meisten freien demokratischen Schulen.
DER SPIEGEL:
»Da ging es um Kriegslügen, Gesundheit, Überwachung und Finanzkrise.« Mit der Zeit habe es ihn jedoch frustriert, mit seinen Texten nichts verändern zu können, heute sei das Blog »nur noch im Back-up auf meiner Festplatte verfügbar«.
Gegendarstellung:
Ich habe der jüdischen Autorin Andrea Drescher ein Interview gegeben. Frau Drescher publiziert in verschiedenen Medien. In welchen Medien sie das Interview am Ende veröffentlicht, darauf hatte ich keinen Einfluss. Ferner ist „Querfront“ hier auch wieder nur ein Label, ohne dass Herr Keck dies begründet.
Im Interview ging es nicht darum, warum ich eine Schule gegründet habe, sondern um meinen Werdegang als Friedensaktivist. Die Frage von Frau Drescher lautete: „Was bedeutet für dich Friedensaktivismus?“ Meine Antwort, Zitat:
In Karlsruhe habe ich einen Stammtisch gegründet, mit dem Ziel nicht nur im Netz zu diskutieren, sondern sich mit Gleichgesinnten zu überlegen, wie man ins Handeln kommen kann, was möglich ist, was über Aufklärung hinausgeht. Circa zwei Jahre lang haben wir uns einmal im Monat getroffen, dann bin ich aber — aufgrund des Studienabbruchs — wieder in den Norden zurück gegangen."
Wir sind Frieden _ Rubikon-Magazin.pdf
Herr Keck stellt die Schulgründung und das Schließen meines Projekts in einen direkten Zusammenhang, den es weder im besagten Interview noch in der Realität gibt. Mein Engagement in der Friedensbewegung begann mit einem Blog, nicht die Schulgründung. Aus einem Interview über Friedensaktivismus macht er nachträglich eine angebliche „zweite Version“ der Gründungsgeschichte und konstruiert so einen Widerspruch, der nur in seiner Darstellung existiert. Das ist kein sauberes Zitieren, sondern Framing: Durch die Verschiebung des Zusammenhangs entsteht der Eindruck, ich würde meine Biografie je nach Publikum anders erzählen. Gleichzeitig arbeitet er mit Schlagwörtern wie „Querfront Publikation, beliebt unter Verschwörungsideologen“, um die Quelle abzuwerten, anstatt sich mit dem Inhalt auseinanderzusetzen. So wird Stimmung gegen Person und Umfeld gemacht, während der tatsächliche Aussagekontext unterschlagen wird. Hat Herr Keck Schwierigkeiten, den Texten ihren Sinn zu entnehmen, oder nimmt er diese Verzerrung bewusst in Kauf, weil sie besser zur gewünschten Geschichte passt?
DER SPIEGEL:
allem »Friedensaktivisten« nennen – auch wenn er sich nicht alle der dort vertretenen Ansichten zu eigen macht. Unter dem Nutzernamen »lotus« veröffentlichten Beckmann und angeblich noch weitere Nutzer etliche verschwörungstheoretische Posts. Viele Beiträge drehen sich um die Behauptung, hinter den Anschlägen vom 11. September 2001 steckten US-amerikanische Geheimdienste. Andere beliebte Themen: die Manipulation durch die sogenannten Mainstream-Medien, die »Lüge« vom Klimawandel oder die angebliche Geheimregierung der Bilderberger, eine informellen Gruppe einflussreicher Personen. Beckmann erklärt dazu, dass diese Thesen nicht von ihm stammten.
Auch wenn als »lotus« mehrere Autoren auf dem Blog geschrieben haben sollen, duldete Beckmann wohl lange Zeit die Veröffentlichung dieser Inhalte unter dem Nutzernamen, unter dem auch er publizierte.
Gegendarstellung:

Was Herr Keck hier macht, wird von Menschen mit kognitiver Lebensgestaltung als unzulässiger moralischer Präsentismus bezeichnet. Er legt heutige, vermeintlich überlegene moralische Maßstäbe auf damalige Diskurse und erklärt nachträglich schon die bloße Beschäftigung mit bestimmten Themen zum Makel. So pflegt man auf dem Pfad des moralischen Relativismus vor allem die eigene Intoleranz, die man für moralisch überlegen hält, und trägt sie möglichst lautstark zur Schau, statt sich im Verstehen zu üben.





E-Mail-Korrespondenz:
Kecks Frage dazu (vorab per Mail):
"2. Ist es zutreffend, dass Sie seit mindestens Ende der Nullerjahre Teil einer Bewegung sind, die sich „Truther“, „Infokrieger“ oder seit einigen Jahren vor allem „Friedensaktivisten“ nennt?"
meine Antwort:
Zu 2:
Ich selbst habe mich nie als „Truther“ oder „Infokrieger“ gesehen, bezeichnet oder verstanden. Eine Bewegung, die sich „Friedensaktivisten“ nennt, ist mir nicht bekannt. Gemeint ist wohl eine Bewegung, die sich Friedensbewegung nennt. Ich sehe mich als Teil dieser, mache mir jedoch nicht jede Ansicht dieser sehr heterogenen Bewegung zu eigen.
DER SPIEGEL:
Einige Beiträge lassen sich ihm direkt zuordnen: In einer Onlinediskussion um die Verschwörungserzählung der »BRD GmbH«, schrieb er 2011, er teile diese Erzählung zwar nicht, dennoch sei Deutschland aus seiner Sicht kein souveräner Staat. Weiter schrieb der heutige »Lernbegleiter für gesellschaftliche Fragestellungen«: »Ich halte nichts von diesem Staat und auch nicht viel von seinen Gesetzen.« Er würde »diesem Staat gern die existens absprechen, jedoch können wir nicht leugnen das er existiert, agiert und funktioniert«. Auf Nachfrage distanziert sich Beckmann von den zwei letztgenannten Aussagen und begründet dies mit einer persönlichen Belastungssituation. Beckmann »steht mit beiden Beinen auf dem Boden des Grundgesetzes«, bekräftigt sein Anwalt. »Er distanziert sich von jeder Form gruppenbezogener Diskriminierung und rechter Gesinnung.«
Gegendarstellung:
Somit stellt meine Antwort in meiner Mail (siehe unten) eine korrekte Wiedergabe von historischen Fakten dar.
E-Mail-Korrespondenz:
Kecks Frage dazu:
7. Ist es zutreffend, dass Sie auf „lotus-online“ unter Ihrem Artikel „The BRD-GmbH Fairy Tale!“ vom 08.12.2011 in den Kommentaren geschrieben haben:[...]Im Ergebnis können wir bisher festhalten, dass ,Deutschland‘ weder ein souveräner Staat noch eine GmbH nach HGB ist.“ (08.12.2011, 18:50 Uhr)
Meine Antwort:
Zu 7:
Dem Artikel ist zu entnehmen, dass ich mich von den Thesen der Reichsdeutschen distanziere. Dies wiederhole ich in dem Kommentar, in dem ich sage, dass Deutschland keine GmbH nach HGB-Recht ist. Ferner hat Deutschland seine volle Souveränität durch Artikel 23 GG dahingehend eingeschränkt, dass Souveränitätsrechte an die EU abgegeben wurden. [...] Dieser Auffassung ist auch Wolfgang Schäuble, der an dem Prozess maßgeblich beteiligt war, Zitat Schäuble: „[...] wir in Deutschland sind seit dem 08. Mai 1945 zu keinem Zeitpunkt mehr voll souverän gewesen […]“,
DER SPIEGEL:
Gegendarstellung:
Man beachte rechts, wie der sog. EU-delegitimierende Herr Niklas Keck einen vollkommen anderen Bezug in seiner Frage hat. Aus Jens Blecker wird im Artikel Kilez More und aus 2012 wird 2010.
Wie soll ich Stellung zu etwas nehmen, wenn Herr Keck mich etwas ganz anderes fragt? Was sind das denn für Methoden?
Die Band "Die Bandbreite" ist übrigens als Band nie bei den Querdenker-Demonstrationen aufgetreten?! Sehr populär also...
Lust auf etwas Musik?
Die Banbreite (2010) - Spieglein, Spieglein
04-Die_Bandbreite-Spieglein_Spieglein.mp3
Refrain:
Spieglein Spieglein an der Wand
Wer verbreitet die meisten Lügen im Land
Spieglein Spieglein das bist Du
Und Hunderttausend hören dir zu
E-Mail-Korrespondenz:
Kecks Frage dazu:
8. Ist es zutreffend, dass Sie sich 2012 in einem Blogbeitrag begeistert gezeigt haben von „Truthcamp“-Gründer Jens Blecker?
Meine Antwort:
Zu 8:
Im besagten Artikel wird Herr Blecker nur 1x erwähnt:
Zitat: „Eine Fortsetzung war zunächst ungewiss, da Jens als Organisator die Zeit nicht mehr aufbringen konnte“
Eine Begeisterung für die Person Jens Blecker vermag ich dem nicht zu entnehmen. Von Personenkult halte ich im Allgemeinen nichts.
DER SPIEGEL:
Gegendarstellung:
Jens Blecker ist offensichtlich kein Freund von der EU-Politik zur Finanzkrise 2008 - 2012. Warum sollte ein vermeintlicher "EU-Gegner" Europa verlassen, wenn die EU sich in einer Implosion auflöst?
Wäre die EU implodiert, vermute ich, Herr Blecker hätte sich gefreut und eher einen Grund zum bleiben gehabt. Blecker ist ausgewandert weil er ca. 2011 zum Schluss gekommen ist, dass es Krieg zwischen Europa und Russland geben wird und seine Familie in Deutschland nicht mehr sicher ist.
Wie der informierte Leser sicher weiß, ist es tatsächlich zu einem Krieg mit Russland auf europäischen Boden gekommen. Dahin gehend hat Blecker also Weitsicht bewiesen.
DER SPIEGEL:
Gegendarstellung:
Die Aussage "Mit dem Veranstalten von Festivals allein lasse sich die Welt allerdings nicht verändern" taucht gar nicht im Rubikon Interview auf, sondern wird mir von Herrn Keck einfach in den Mund gelegt. Habe ich so nämlich nie gesagt.
Was ich tatsächlich gesagt habe ist:
Wie kommt man denn darauf, eine Schule zu gründen?
Wenn man Friedensarbeit macht, beschäftigt man sich ja auch mit den Ursachen. Meiner Meinung nach ist das Bildungssystem eine der Hauptursachen für den Istzustand unserer Gesellschaft. Gerald Hüther hat dazu sehr interessante Vorträge gemacht. Und als meine Freundin Ende 2016 schwanger wurde, stellten wir uns konkrete Fragen: Was machen wir, wenn unser Kind so alt ist, dass es in die Schule kommt? Ideen hatten wir vorher schon, aber jetzt wollten wir handeln.
E-Mail-Korrespondenz:
Kecks Frage dazu:
11. Ist es zutreffend, dass Sie nach einigen Jahren in Ihrer aktivistischen Arbeit festgestellt haben, dass sich auch mit dem Organisieren von Festivals die Welt nicht verändern lasse und dass „das Bildungssystem eine der Hauptursachen für den Istzustand unserer Gesellschaft“ sei?
Meine Antwort:
Die von der jüdischen Autorin Andrea Drescher zusammengefasste Aussage aus dem Interview mit mir „das Bildungssystem eine der Hauptursachen für den Istzustand unserer Gesellschaft“ würde ich zwar so nicht formulieren (es handelt sich bei dem Interview nicht um eine Abschrift meiner Worte, sondern um eine interpretierten Zusammenfassung dieser durch Andrea Drescher), trifft jedoch generell auf jedes Land mit einem funktionierenden Bildungssystem zu, da dieses ja explizit die Aufgabe hat, die SchülerInnen auf die Gesellschaft vorzubereiten. Andere Hauptfaktoren sind ganz allgemein die Kultur und die Medien. Die von mir gegründete Schule ist zweifelslos Teil des besagten Bildungssystems, was in Deutschland aus den staatlichen Regelschulen und den privaten Schulen in Freier Trägerschaft besteht. Was genau der Istzustand unserer Gesellschaft ist und wie unser Bildungssystem dieses im Positiven wie im Negativen beeinflusst, ist eine umfangreiche Debatte.
DER SPIEGEL:
Auch wenn Beckmann nun keine Zeit mehr hat, das FriedensmaniFest zu veranstalten – präsent ist er auf Szeneveranstaltungen weiterhin. So im brandenburgischen Friesack, seit 2017 findet hier das Pax Terra Musica statt, ein Szenetreff von »Friedensaktivisten«. Er sei »wohlwollender Unterstützer« des Musikfestivals, heißt es über Beckmann bei »Rubikon«. Seit 2019 sind Beckmann und seine Lebensgefährtin Hartmann Teil des Programms.
Gegendarstellung:
Fehler, Fehler, Fehler...
Das Pax Terra Musica fand 2017 in Jüterbog statt und nicht wie hier behauptet in Friesack.
Selbst solche "Basics" bekommt Niklas Keck nicht hin.
Es stimmt auch nicht, dass wir "seit 2019" beim Pax sind, sondern wir sind seit 2017 dabei. Basics Niklas.
DER SPIEGEL:
»Friedensfestivals«.
Der »Tagesspiegel« berichtete bereits 2017, vor der ersten Ausgabe des Pax Terra Musica, dass sich auf dem Festival Mitglieder einer Szene versammeln, in der sich »Israel-Hasser, esoterischevHetzer und Anhänger von Verschwörungstheorien« finden könnten. Eine Klage des Festivalgründers und langjährigen Organisators von Montagsmahnwachen, Malte Klingauf, mit der er dem »Tagesspiegel« die Berichterstattung verbieten lassen wollte, zog er vor Gericht während der Verhandlung zurück.
Im vergangenen Jahr schaltete sich der Verfassungsschutz in Brandenburg ein und warnte, einzelne Programmpunkte des »Friedensfestivals« könnten Extremisten anziehen. »Deren Bandbreite reicht von verfassungsschutzrelevanten Delegitimierern der Demokratie über Rechtsextremisten bis hin zu Reichsbürgern und Glorifizierern der DDR«, so der Verfassungsschutz.
Auch in diesem Jahr sieht die Behörde »noch immer Positionen auf der Website des Festivals, welche Anknüpfungspunkte für Extremisten bieten«. So taucht in der Liste der Aussteller das Szenemagazin »Free21« auf, welches russische Kriegspropaganda verbreitet und die antisemitische Verschwörungserzählung anheizt, jüdische Familien regierten die Welt.
Beckmann gibt auf Nachfrage an, ihm seien auf dem Festival keine Extremisten aufgefallen – im Gegenteil, dort sei der Auftritt einer israelischen Band bejubelt worden.
Gegendarstellung:
Klar warnt der Verfassungsschutz, denn mit Programmpunkten wie "Rechte Unterwanderung innerhalb der Friedens- und Freiheitsbewegungen" wird ja die Arbeit des Verfassungsschutzes in der rechten Szene beschädigt. Für mehr Informationen zum Thema bitte hier weiterlesen!

Werfen Sie mal einen Blick auf diese "Extremisten":
Die Frage ist doch: Welche Gefahr geht eigentlich von diesen ~ 1000 Menschen aus, dass sich landesweit Medien und angeblich der Verfassungsschutz damit befassen?
Die Vorträge/Workshops von 2022 und 2023, die aus meiner Sicht für die Schule relevant sind umfassen Themen wie:
- Von der Gewaltkultur zur Friedenskultur
- Leben in Gemeinschaft
- Bedürfnisorientiert kommunizieren
- Frieden und Liebe Manifestieren
- Gemeinschaftsbildung nach Scott Peck
- Meditation und Yoga
- Heilkräuter & essbare Wildkräuter
- Permakultur
- „Kunst ist ein gesundes Ventil für die Seele“
- Kakao Zeremonie
Schon krass, womit sich Extremisten heute befassen. Schon bald werden wir das System mit Permakulturgärten und Kakaozeremonien stürzen und hilflose Menschen mit bedürfnisorientierte Kommunikation foltern!!!
2022 habe ich selbst Interviews vor Ort geführt und Gäste des Festivals zum Thema Schule befragt. Dabei konnten wir auch einige Impressionen einfangen. Das Video haben wir dann sogar auf dem Kanal der Schule veröffentlicht, sprich eine zweite verborgene Geschichte, wie sie Herr Keck herschwurbelt, gibt es nicht.
Also, warum genau befasst sich der Verfassungsschutz mit dem Festival? Ich möchte es genau wissen und forsche nach. Zunächst erhalte ich ein vertrauliches Schreiben aus dem hervorgeht, dass der Verfassungsschutz sich nicht mit dem Festival befasse. Dies steht im Widerspruch zu den Aussagen der Leitmedien. Ich wende mich selbst an den Verfassungsschutz und frage nach. Hier der Briefwechsel:

Also der Verfassungsschutz beobachtet das Festival nicht? Wie kann er denn vor etwas warnen, wenn er es nicht beobachtet? Ich finde dies bemerkenswert.
E-Mail-Korrespondenz:
Kecks Frage dazu:
Ist es zutreffend, dass Sie und Frau Franziska Hartmann im Namen der „LernArt“-Schule auf dem „Pax Terra Musica“ mit einem Informationsstand als Aussteller aufgetreten sind in den Jahren a) 2019 und b) 2022 und c) 2023?
Falls ja:
Was hat sie motiviert, mit der Schule an dem Festival teilzunehmen?
Wieso sind Sie mit der „LernArt“ auf dem Festival präsent, wenn sich dort u.a. rechtsextreme Esoteriker, Israel-Hasser und Verschwörungsgläubige finden und der Verfassungsschutz Brandenburg im letzten Jahr sogar vor dem Besuch des Festivals gewarnt hat?
Meine Antwort:
Ja. Unsere Schule hat den Anspruch, unsere SchülerInnen darin zu unterstützen, dass sie zu friedensfähigen Individuen werden. Eine Auseinandersetzung mit der Kultur und dem Zeitgeist der Friedensbewegung ist für uns als Schule daher wichtig. Diese wird keinesfalls unkritisch geführt, sondern von mehreren Perspektiven beleuchtet, reflektiert und auch kritisiert.
Bisher haben sich weder Rechtsextreme noch Israel-Hasser an unserem Schulstand auf dem PTM eingefunden noch vermag ich solche insgesamt auf dem Festival vorzufinden. Dies steht auch im Widerspruch mit den Zielen des Friedensfestivals und dessen Inhalten. Da weder rechtsextreme Positionen noch der Hass gegen ein Land, eine Kultur oder eine Ethnie friedensfähige Positionen sind. Auf der Bühne und den medialen Auftritten wird bspw. „eine Menschheitsfamilie“ besungen. Schwer vorstellbar, dass diese Inhalte überhaupt ein rechtes Klientel ansprechen.
Genau wie auf der von mir gegründeten Plattform lotus-online.de, wie auch auf den Truthcamp, gibt es beim PTM Versuche rechter Individuen / Gruppierungen, durch eine gezielte Unterwanderung zu stören. Dies widerspricht offensichtlich den zugrunde liegenden Werten der Projekte und Initiatoren.
Herr Malte Klingauf, der Initiator der PTM, hat dazu einen Vortrag im Jahr 2022 mit dem Titel „Rechte Unterwanderung innerhalb der Friedens- und Freiheitsbewegungen“ gehalten.
[Anmerkung RA Kompa: Es kann nicht einmal ausgeschlossen werden, dass es sich bei solchen Personen um agents provocateurs handelt. Seit Beginn der Friedens- und anderer Graswurzelbewegungen in den 1960er Jahren wurden diese weltweit immer von Sicherheitsbehörden unterwandert. Die Methode ist Ihrem Haus bekannt]
Ebenfalls 2022 habe ich einen Vortrag mit dem Titel „Warum die Theorien der BRD-GmbH‘ler und Reichsbürger nicht friedensfähig und falsch sind.“ im Rahmen einer Veranstaltung der Friedensbewegung gehalten.
Ich konnte am Konzert der israelischen Band Anna RF im Abendprogramm des Pax Terra Musica 2022 und 2023 teilnehmen. Die Band wurde durchweg bejubelt und hat das Publikum mitgerissen. Ressentiments, Hasskommentare oder ähnliches gab es auf dem PTM keine, was auf einem Festival mit angeblichen Israel-Hassern (wie Sie groteskerweise behaupten) so nicht möglich wäre.
Sie sollten als Journalist aufhören, realitätsferne Verschwörungstheorien zu verbreiten. Dass die Friedensbewegung eine gewisse Affinität zur Esoterik hat, ist uns bekannt. Die Friedensbewegung selektiert sich nicht selbst darin, ob jemand eine weltliche und wissenschaftlich überprüfbare Weltanschauung hat, sondern ob jemand eine friedensfähige Haltung hat, was sie zu einer heterogenen Bewegung macht. Persönlich kann ich nichts mit Esoterik anfangen.
DER SPIEGEL:
Perspektiven beleuchtet und reflektiert, er habe auch persönlich Kritik am Festival geäußert. Dennoch geht er immer wieder hin. Dany Krabb, Elternvertreter an der LernArt, äußert gegenüber dem SPIEGEL, ihm sei »nicht bekannt, dass die Schule auf dem Festival einen Informationsstand hat«.
Im Programm des Festivals von 2019, auf dem die LernArt-Schule auch einen Stand hatte, findet sich ein Vortrag des Biologen Markus Fiedler. Dieser war bis 2020 Musik- und Biologielehrer an einer Waldorfschule in Oldenburg. Im Juni 2020 kam öffentlich Kritik auf, Fiedler verbreite Verschwörungsgeschichten.
Gegendarstellung:
Der SPIEGEL verbreitet natürlich keine Verschwörungsgeschichten, sondern nur Fakten. Das habe ich zumindest gelesen, als ich im Irak in Begleitung von amerikanischen Hinrichtungstouristen nach Massenvernichtungswaffen gesucht habe...ehm....oh.
DER SPIEGEL:
Personen aus dem Umfeld der Schule berichteten dem SPIEGEL, Fiedler unterrichte mittlerweile an der LernArt in Oberndorf Musik und Naturwissenschaften. Das legen zudem ein Stundenplan sowie Chat- und E-Mailverläufe nahe, die der SPIEGEL einsehen konnte. Auf der »Team«-Seite der Schule im Internet erscheint er nicht, nur ein Platzhalter für »Teammitglieder, die lieber anonym bleiben wollen!«.
Die Frage, ob er auf dem Pax Terra Musica auf eine Anwerbeaktion der LernArt-Schule aufmerksam geworden sei, ließ Fiedler unbeantwortet.
Gegendarstellung:
E-Mail-Korrespondenz:
Kecks Frage dazu:
Keck fragt:
16. Ist es zutreffend, dass die sich in Ihrer Trägerschaft befindliche „LernArt“-Schule einen Herrn Markus Fiedler beschäftigt oder beschäftigt hat?
Falls ja:
Seit wann ist Herr Markus Fiedler an Ihrer Schule beschäftigt?
Wie haben Sie Herrn Markus Fiedler kennengelernt?
Haben Sie Herrn Markus Fiedler auf dem „Pax Terra Musica“ 2019 getroffen?
Und an Herrn Fiedler richtet er die Fragen wie folgt:
Haben Sie auf dem „Pax Terra Musica“-Festival 2019 Herrn Christian Beckmann und/oder Frau Franziska Hartmann kennengelernt oder getroffen?
Sind Sie auf dem Festival auf eine Anwerbe-Kampagne für Lehrer der „LernArt“-Schule in Oberndorf aufmerksam geworden?
Da der SPIEGEL-Artikel sich anschließend an Herrn Fiedler abarbeitet, werde ich diesen hier nicht weiter kommentieren. Herr Fiedler ist schließlich in der Lage für sich selbst zu sprechen.
Am Ende geht es noch um die Schulbehörde und wie diese Ihre Aufsichtspflicht erfüllt hat.:
Wer in Niedersachsen eine Schule gründen möchte, muss der Schulbehörde ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen. Eine weitere Überprüfung, ob sich ein Antragsteller charakterlich eignet, eine Schule zu gründen, finde nicht statt, teilt das niedersächsische Kultusministerium auf Anfrage mit. Beckmann sei vor Antragsstellung »schulbehördlich nicht bekannt« gewesen, seine Eignung »im Rahmen des der Schulbehörde rechtlich Möglichen« überprüft worden, erklärt das Regionale Landesamt für Schule und Bildung Lüneburg (RLSB) gegenüber dem SPIEGEL. Seit 2021 erhält die Schule Geld vom Land Niedersachsen. Das RLSB teilt auf SPIEGEL-Anfrage mit: Vier Schulbesuche hätten in den ersten drei Jahren stattgefunden, 2021 habe die Behörde das pädagogische Konzept der LernArt »umfänglich überprüft«.
Auf Beckmanns sonstige Aktivitäten achtete in dieser Zeit anscheinend niemand. Das Pax Terra Musica, an dem die LernArt seit 2019 teilnimmt, sei der Behörde nicht bekannt. Die Schule dürfe zudem Lehrer einstellen, »ohne dass es der Schulbehörde auch nur anzuzeigen wäre«. Der Fall der LernArt zeigt, dass eine Entscheidung nach Aktenlage nicht ausreicht. Der nächste Antrag könnte schon bald vorliegen: Beckmanns Lebensgefährtin bereitet die Gründung der Freien Schule Cuxland vor, ebenfalls im Landkreis Cuxhaven.
Hier finden sich weitere Fehler. Es stimmt zum Beispiel nicht, dass meine Frau die Gründung einer „Freien Schule Cuxland“ vorbereitet. Sie hat diese Schulgründungsinitiative zu Beginn beraten, so wie sich viele Initiativen bei unserer Schule melden und nach Unterstützung fragen. Seit Anfang 2023 besteht jedoch kein Kontakt mehr zu dieser Initiative.
Auch stellt der SPIEGEL es so dar, als würde sich die RLSB Niedersachsen im Wesentlichen ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen lassen und danach könne man beliebig eine Schule gründen. In Wirklichkeit ist der Genehmigungsprozess intensiv und umfangreich. Die pädagogischen Standards dürfen denen öffentlicher Schulen in nichts nachstehen. Eine reine Beurteilung nach Aktenlage findet nicht statt. Neben vier Schulbesuchen durch die Behörde haben wir als Schulinitiative die RLSB in Lüneburg mehrfach vor Ort aufgesucht.
Nun scheint es Herrn Keck zu erschüttern, dass jemand, der sich nichts anderes hat zuschulden kommen lassen, als eine andere Meinung zu vertreten als er selbst, eine Schule gründen darf. Für jemanden, der sich so sehr an Gesinnungsprüfungen abarbeitet, wäre eine Karriere in der staatlich kontrollierten Presse vermutlich passender. In der Renmin Ribao wären seine „Talente“ wahrscheinlich besser aufgehoben als in einem Medium, das einst einen journalistischen Anspruch hatte.
Abschließend möchte ich noch auf den Hintergrund meiner Bekanntschaft mit Niklas Keck eingehen. Vor einigen Jahren kam er auf mich zu, weil er Unterstützung in Informatik benötigte. Damals war er Schüler eines Gymnasiums in Cuxhaven und stand vor der Aufgabe, im Rahmen einer Gruppenarbeit Java-Code zu programmieren.
Da er mit dieser Aufgabe selbst nicht weiterkam, bat er mich als Informatiker um Hilfe. Letztendlich habe ich das Programm für ihn komplett selbst geschrieben. Was ich später erfuhr, warf für mich Fragen auf: Dieses von mir erstellte Programm wurde seiner damaligen Lehrerin gegenüber offenbar als seine eigene Arbeit ausgegeben und mit einer sehr guten Note bewertet.
Aus meiner Sicht handelt es sich hier um ein akademischem Fehlverhalten. Durch diese fremde Leistung könnte Niklas Keck seine Abiturnote verbessert haben, was ihm wiederum Vorteile bei der Studienzulassung verschafft haben dürfte. Diese Vorgänge sind für mich ein wichtiger Teil des Gesamtbildes, das ich von ihm habe.
Auch verschweigt Herr Keck, dass er selbst das FriedensmaniFest im Jahr 2016 mit seinen Freunden besucht und sich dort wunderbar beim Konzert von Kilez More amüsiert hat.
Der moralische Kompass des Niklas Keck
Im Internet brüstet sich Niklas heute damit, dass er erstmalig für den SPIEGEL geschrieben hat. Niklas möchte offensichtlich Karriere machen. Für seine Karriere nimmt er billigend in Kauf anderen zu schaden und wenn es seiner Karriere dient, dann schreckt er auch nicht davor zurück die Wahrheit zu beugen. Dies haben wir ja nun zwei mal festgestellt.
Er geht hier gegen Menschen vor, die ihm früher im Leben selbstlos geholfen haben. Reitet aus, um deren Lebenswerk zu zerstören, etwas, was er selbst sicher noch nicht erreicht hat. Dabei nimmt er ebenfalls in Kauf, dass die Schullaufbahn von 90 Schülern und Schülerinnen gestört wird, darunter einige mit erheblichen Inklusionsbedarf. Er greift in das Leben von 30 Mitarbeitern und 60 Familien ein. Verantwortungsbewusstsein? Fehlanzeige! Es hilft ja seiner Karriere. Meinungsfreiheit und andere Grundrechte gelten nur für Menschen, die die gleichen Standpunkte wie Niklas vertreten.
Der SPIEGEL erzeugt im Artikel von Herr Keck, auf mich den Eindruck, durch diesen Artikel, dass er die Privatschulfreiheit (Art. 7 GG) und die Presse- und Meinungsfreiheit (Art. 5) einschränken möchte. Das ist Verfassungsfeindlich und gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung der Bundesrepublik. Dies unterstreicht meines Erachtens die bereits oben festgestellte verfassungsfeindliche Gesinnung des Journalisten Aktivisten Niklas Keck und den Antiamerikanismus des SPIEGELS. Auch bringt DER SPIEGEL im besagten Artikel Verschwörungserzählungen in Umlauf.
Natürlich überspitze ich das jetzt etwas - wobei ich lediglich das Verhalten des SPIEGELs spiegel. Wie kann es jedoch sein, dass man diesen Eindruck überhaupt gewinnen kann? Hier betreten wir nun das Reich der Spekulation. Einen Hinweis liefert die Berliner Zeitung. Dort weiß man zu berichten, dass der SPIEGEL im Jahr 2021 eine Millionenspende von der Bill-and-Melinda-Gates Foundation erhalten hat, damit folgendes Ziel erreicht werden kann, Zitat:
„über soziale Spaltungen weltweit zu berichten und ein Verständnis für deren Überwindung zu vermitteln“
Gates-Stiftung unterstützt den Spiegel mit weiteren 2,9 Millionen Dollar.pdf
Unser Artikel fällt genau in diese Kategorie. Hier wird eine gesellschaftliche Spaltung mit dem Tenor inszeniert - dort stehen die extremistischen Querdenker außerhalb der Gesellschaft - und als Lösung hat man weitere Exklusion aus der Gesellschaft parat, à la - solche Menschen sollten keine Schulen gründen oder gar an ihnen arbeiten dürfen.
Könnte es sich hier also um eine Auftragsarbeit handeln? Herr Fiedler berichtet kritisch über Impfungen und Herr Gates hat mit den Coronaimpfstoffen Milliarden verdient. Auch ist der SPIEGEL voll mit pharmazeutischen Werbekunden und Werbekunden aus der Rüstungsindustrie gepflastert. Mit der bezahlten Werbung verdient der SPIEGEL laut eigenen Angaben ca. 1/3 seiner Erlöse. Ich sehe hier einen Interessenkonflikt. Ein transparentes / ehrliches Medium würde diesen Interessenkonflikt zumindest kenntlich machen.
Darüber hinaus kann man das niedere Motiv "Rache" hinzufügen. Unsere allgemeinbildende Schule macht sich nicht nur Freunde. Manchmal müssen wir gegen Familien vorgehen, das Jugendamt einschalten und Schulverträge kündigen. Herr Keck hat für seine Recherche eindeutig Zugriff auf "Insiderinformationen" gehabt, so kannte er meine private Telefonnummer oder die angepeilte Größe unserer Schülerschaft, bevor wir dies außerhalb unserer Schulgemeinschaft kundgetan haben.
Im übrigen hat der SPIEGEL heute, nach eigenen Angaben, gar nicht mehr den Anspruch objektiv zu berichten. Viel eher versteht die Presse heute ihr Kerngeschäft, nach eigenen Angaben, als, Zitat:
"Vermarktung von Werbung."
und
Journalistische Inhalte sind das Vehikel, um die Aufmerksamkeit des Publikums für die werblichen Inhalte zu erreichen.
Adblock Plus_ Axel Springer sieht Journalismus nur als Vehikel für Werbung - Golem.de.pdf
Natürlich sind weitere Medien auf den Zug aufgesprungen und diese haben sich alle samt ebenfalls nicht mit Ruhm bekleckert.
Hannoversche Allgemeine
In der HAZ werden aus mir und Markus Fiedler einfach ein und die selbe Person?! Noch mal zum mitschreiben für alle. Ich, Christian Beckmann, bin der Schulgründer. Markus Fiedler ist an der von mir gegründeten Schule Lernbegleiter.
Ist natürlich nur ein kleines unwesentliches Detail, wenn man ausreitet um die Reputation eines Menschen zu schädigen. Als Tageszeitung brauch man das nicht weiter beachten... Da schadet es auch nicht, wenn man noch ein paar weitere Unwahrheiten in den Artikel reinschreibt, die das eigene Narrativ stützen.
NDR
Frau Hensel vom NDR sprang ebenfalls auf den Zug auf. In den Vorgesprächen versprach sie Ausgewogenheit und waschechten Qualitätsjournalismus. Im Interview hielt sich Frau Hensel nicht an die vorher zugeschickten Fragen und zeigt mir vollkommen aus dem Kontext gerissene Videoausschnitte. Nach dem telefonischen Vorgespräch schrieb Frau Hensel mir eine E-Mail, in der schrieb sie, zitat:
Wie gehen Sie/Ihre Schulleitung mit den unterschiedlichen Weltanschauungen um? (Hier würde ich mich sehr über das Zitat freuen, welches Sie heute im Telefonat vorgebracht haben #Voltaire)
Was sagen Sie zu den im Spiegel genannten Vorwürfen - und zu den Vorwürfen gegen Herrn Fiedler?
Wir haben uns auf das Interview eingelassen, weil Frau Hensel vorgab, uns auch Gelegenheit einzuräumen, zu den falschen Anschuldigungen im SPIEGEL Stellung beziehen zu können. Dazu bekam ich auch im Interview vor Ort zunächst Gelegenheit, jedoch tauchte davon nichts im späteren Beitrag mehr auf. Statt einen ausgewogenen Beitrag über die Vorgänge und Falschaussagen des SPIEGELS hat man sich vollständig auf Herrn Fiedler eingeschossen und das im SPIEGEL vorgezeichnete Narrativ verfolgt. Dabei wurde meine Aussage aus dem Zusammenhang gerissen und tendenziös gesendet. Frau Hensel hat sich das Interview somit unter Vorgabe falscher Tatsachen erschlichen.
Auch empfinde ich es als befremdlich, dass sie in ihrer Mail mir nahelegt, was ich denn sagen soll.
Markus Fiedler, anders als vom NDR dargestellt, erklärte sich ebenfalls bereit mit Frau Hensel ein Interview zu führen. Wie das ausgegangen ist, sehen sie hier: https://apolut.net/am-set-bedingt-oeffentlich-mit-markus-fiedler/
Am 24. Januar 2024 hat Herr Fiedler erfolgreich eine Unterlassungsfeststellung gegen den NDR beim Landgericht Hamburg (AZ: 324 O 609/23) erwirkt, da dieser Herren Fiedler falsch zitiert hat. Der Originalbeitrag vom NDR darf somit aufgrund der journalistischen Mängel nicht mehr gezeigt werden.
Nordwest-Zeitung
Frau Zastrow von der Nordwest-Zeitung kontaktierte mich als Arbeitgeber mit entsprechenden Nachfragen zum SPIEGEL-Artikel.
Mit einer Unterstellung, nämlich das Ken Jebsen ein Reichsdeutscher sei, versucht sie Herrn Fiedler in ein falsches Licht zu stellen. Ken Jebsen hat viel Material veröffentlicht. Einen Bezug zu den Reichsdeutschen gibt es darin jedoch nicht.
Bei einer Pressekonferenz der Schule hat Frau Zastrow dann gefragt, ob man Herrn Fiedler nicht vor der Einstellung gegoogelt hätte. Aus der Schulgemeinschaft kam dann der Hinweis zurück, dass dies nach deutschen Recht nicht erlaubt sei. Dies ist richtig -> § 4 Abs. 2 Bundesdatenschutzgesetz (BDSG)
Mit Diskretion hat es Frau Zastrow eh nicht so, man beachte noch die Frage in Ihrer Mail, Zitat:
"Gerade, wenn Sie auch ansprechen, dass Sie erkrankt sind, an was für einer Erkrankung leiden Sie, wenn ich fragen darf. "
Nein dürfen Sie nicht!
Der Artikel in der Nordwest-Zeitung blieb, wohl mangels Substanz, aus.

Die NEZ
Auch unsere Lokalzeitung aus dem Landkreis berichtete über das Geschehen. Hier fiel auf, dass die Berichterstattung insgesamt ausgewogener ausfiel, auch wenn diffamierende Labels und teils Falschbehauptungen übernommen wurden.

Ein bitteres Geschmäckle entsteht dabei besonders, wenn man bedenkt, dass der Bruder von Niklas Keck in der Redaktion der NEZ arbeitet.
Seltsam war, dass zunächst ein Artikel mit der Überschrift "Gründer der Lernart ein Verschwörungstheoretiker? Landesschulamt nimmt Stellung" erschien war, der inhaltlich gar keine Bezugspunkte zu mir als Gründer hatte. Der Titel wurde irgendwann nachträglich geändert in:
"Nach Vorwürfen gegen Gründer der Lernart Oberndorf: Landesschulamt bezieht Stellung"


Peroratio zur SPIEGEL AFFAIRE
Diese SPIEGEL Affaire erzählt am Ende weniger über mich als über die Arbeitsweise eines Leitmediums. Niklas Keck greift einzelne Episoden und alte Projekte heraus, rahmt sie mit Begriffen wie „Extremisten“, „krudes Milieu“ und „Verschwörungsideologen“ und formt daraus eine Geschichte, die mit meinem tatsächlichen Engagement nur noch begrenzt zu tun hat.
Den Passagen des SPIEGEL habe ich eigene Quellen und Mails gegenübergestellt. An vielen Stellen zeigt sich: Es sind weniger die Zitate selbst, die tragen, sondern die Etiketten, die darüber gestülpt werden. Genau diese Signifiers wandern weiter. Lokalmedien übernehmen sie, das Pax Terra Musica wird mit den gleichen Schlagworten belegt, Zeitungen verweisen wechselseitig aufeinander. Am Ende stützen sich Medien gegenseitig als Quelle und es entsteht ein Zirkelschluss, in dem die Zuschreibung wichtiger wird als der überprüfbare Inhalt.
Auch der Ablauf der Recherche fügt sich in dieses Bild. Der Eindruck drängte sich auf, dass die Geschichte bereits feststand, bevor überhaupt Kontakt zu uns aufgenommen wurde. Als wir Gegenbelege und Einordnungen lieferten, tauchten sie nicht als Korrektur des Narrativs auf, sondern wurden zurechtgebogen, bis sie dazu passten. Statt klar zu benennen, dass ich Reichsdeutsche für ausgemachten Unsinn halte und nichts mit entsprechenden Kreisen zu tun habe, heißt es am Ende, ich befasste mich mit „den Themen der Reichsdeutschen“ – eine Formulierung, die genau jene Nähe suggeriert, die wir zuvor ausdrücklich zurückgewiesen hatten. Was hier fehlt, ist ergebnisoffener Journalismus, der bereit ist, eine vorgefasste These fallen zu lassen, wenn die Recherche ihr widerspricht. Dieses Muster lässt sich längst nicht nur in diesem Artikel beobachten.
Der SPIEGEL schreibt gern über die Gefahren von Desinformation, über „Delegitimierung des Staates“ und den Wert demokratischer Öffentlichkeit. Wer so auftritt, trägt eine besondere Verantwortung, selbst fair und sorgfältig zu arbeiten. Wenn ein derartiger Artikel über eine kleine freie Schule in einem niedersächsischen Dorf durch mehrere Redaktionsstufen geht und trotzdem so im Heft landet, sagt das viel über den inneren Kompass dieses Hauses aus.
Was bräuchte es stattdessen? Medien sollten von Etiketten nur selten Gebrauch machen und sich mehr der inhaltlichen Auseinandersetzung stellen. Redaktionen, die Quellen im Wortlaut prüfen, statt sich auf fremde Frames zu verlassen. Medienhäuser, die nicht im Gleichklang publizieren, sondern einander korrigieren und die Arbeit der anderen kritisch lesen, bevor sie sich auf sie berufen. Journalistinnen und Journalisten, die Kritik an ihrer Arbeit nicht als Angriff auf ihre Person verstehen, sondern als Teil einer gemeinsamen Verantwortung für eine halbwegs gesunde Öffentlichkeit. Wer stattdessen Kampagnenlogik und Signifiers pflegt, sägt am eigenen Ast und darf sich über schwindendes Vertrauen nicht wundern. Ich erwarte keine Schonung. Ich erwarte, dass Medien sich der Wahrheit verpflichtet fühlen und publizistischen Aktivismus nicht an die Stelle von Recherche treten lassen.