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Was kostet Krieg?


Was kostet Krieg?

Bei der Betrachtung dieser kurzen und vermeintlich einfachen Frage wird eines schnell klar: Die Frage und die Beantwortung sind völlig unklar!

Um die Gesamtkosten zu verstehen, müssen wir nicht nur die finanziellen Aufwendungen für das Militär berücksichtigen, sondern auch den Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur, die Umweltschäden, das Leid der betroffenen Menschen und die langfristigen Kosten für medizinische Behandlungen und Therapien einbeziehen. Darüber hinaus sollten wir den volkswirtschaftlichen Schaden berücksichtigen, der durch die Verluste an Menschenleben und Arbeitskraft entsteht, da jeder Tote oder Verletzte aus der Wertschöpfungskette ausscheidet. Es ist eine komplexe Aufgabe, all diese Faktoren zu berücksichtigen, da die verfügbaren Daten oft nur Schätzungen sind. Dennoch ist es wichtig, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Das Watson Institute der Brown University kann als Quelle für weitere Informationen zu diesem Thema dienen.

Das klarste Beispiel: USA

Das Thema Krieg und Militärbudget führt schnell zu den Vereinigten Staaten. Diese Assoziation basiert nicht auf Anti-Amerikanismus, sondern auf der Tatsache, dass die USA weltweit das größte Militär und Militärbudget unterhalten, in zahlreiche Konflikte verwickelt sind und als Demokratie sowohl verlässliche Daten liefern als auch ethisch mit anderen Erwartungen in Verbindung gebracht werden. Viele dieser Überlegungen lassen sich auch auf Russland oder China übertragen. Allerdings unterliegen diese autoritären Regime nicht dem moralischen Wertekanon der westlichen Wertegemeinschaft. Zudem gestaltet sich die Beschaffung von Informationen in Bezug auf diese Länder sprachlich oft schwieriger, sofern dazu überhaupt Daten veröffentlicht werden.

 

8.000.000.000.000$

Alleine für die USA werden die Kosten auf 8 Billionen US-Dollar für die bisher geführten Kriege nach den Anschlägen auf das World Trade Center am 11.09.2001 geschätzt. Der Ukrainekrieg, für den die USA massiv Waffen und Geld zur Verfügung stellen, ist hier noch gar nicht mit eingerechnet. 

Zum Bericht: 


Die Kosten berücksichtigen zwar die notwendige Gesundheitsfürsorge der amerikanischen Soldaten, was hier jedoch fehlt ist der enorme Schaden, den die Kriege in den betroffenen Ländern hinterlassen haben. Verschiedene Quellen beziffern die nach 9/11 durch die Kriege getöteten Menschen auf ca. 4,5 Millionen  


Wenn man die oben genannten Kosten mit anderen Ausgaben vergleicht, wird deutlich, dass Krieg die verheerendste finanzielle Belastung für die Menschheit insgesamt darstellt.

  1. Die Kosten Deutschlands für das Bürgergeld im Jahr 2024 für 5,5 Millionen Menschen betragen ca. 40 Milliarden Euro 

    Setzen wir dies nun ins Verhältnis, so könnte man für die US-Kriegskosten 200 Jahre lang Bürgergeld an 5,5 Millionen Menschen bezahlen oder fast 14 Jahre lang Bürgergeld an alle Deutschen auszahlen. 
  2. Die Kosten um den Welthunger zu besiegen belaufen sich laut einer Studie auf 14 Milliarden Dollar pro Jahr bis 2030.  
    Also insgesamt noch 84 Milliarden Dollar.  Statt in den Krieg zu ziehen hätten die USA also den Welthunger 100 mal beenden können. 653.000 Menschen hatten in den USA Anfang 2023 keine Wohnung, weil sich das Land keine entsprechenden Sozialleistungen leisten möchte.  
  3. Das deutsche Schulsystem kostete den Steuerzahler im Jahr 2022 rund 87,5 Milliarden Euro, also Rund 1% der Ausgaben der US-Kriegsindustrie.  

Wohlgemerkt sprechen wir hier nur über einen Teil der Kriegskosten eines einzigen Landes, nämlich die der USA. Kosten auf der einen Seite sind zumeist Einnahmen auf der anderen Seite. Jemand verdient all das Geld was hier verschossen wird. Die Soldaten und Veteranen machen hier nur einen kleinen Teil des Kuchens aus.

Doch was kostet das Kriegsgerät?

H145M - 42 Millionen Euro

Quelle: Bundesministerium 

Die Bundeswehr wird 62 leichte Kampfhubschrauber H145M beschaffen. Finanziert wird die Beschaffung im Wert von insgesamt rund 2,63 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen Bundeswehr und ab 2028 aus dem regulären Verteidigungshaushalt. 

Leopard 2 A7 - 15 Millionen Euro

Quelle: Berliner Morgenpost 

Für einen Panzer könnte man in Deutschland 100 SchülerInnen von der ersten Klasse bis zum Abitur inklusive Verpflegung betreuen.

Patriot Rakete - 4 Millionen Euro

Stückpreis! Ein Patriot System besteht aus ca. 180 Raketen.

BRAUNSCHWEIG-KLASSE (TYP K 130) - 400 Millionen Euro

 Quelle: Wikipedia 

SAR-LUPE - 816 Millionen Euro

 Quelle: Wikipedia  

Patriot System mit einem Satz Raketen - 

1,1 Milliarden US-Dollar

 Quelle: Tagesschau   

Mit dem Geld könnte man 3150 Einfamilienhäuser für jeweils 350000$ oder 100 Schulen für 11 Millionen Euro bauen.

 Die 10 größten Rüstungsfirmen der Welt sind (Stand 2020):

1. Raytheon Technologies Corporation (USA)

  • Umsatz (2020): ca. 77,0 Milliarden US-Dollar
  • Gewinn (2020): ca. 5,2 Milliarden US-Dollar

2. Airbus Group (Niederlande)

  • Umsatz (2020): ca. 70,5 Milliarden US-Dollar
  • Gewinn (2020): ca. 2,7 Milliarden US-Dollar

3. Boeing (USA)

  • Umsatz (2020): ca. 58,2 Milliarden US-Dollar
  • Gewinn (2020): ca. 2,5 Milliarden US-Dollar

4. Lockheed Martin Corporation (USA)

  • Umsatz (2020): ca. 65,4 Milliarden US-Dollar
  • Gewinn (2020): ca. 6,2 Milliarden US-Dollar

5. General Dynamics Corporation (USA)

  • Umsatz (2020): ca. 37,9 Milliarden US-Dollar
  • Gewinn (2020): ca. 3,5 Milliarden US-Dollar

6. Northrop Grumman Corporation (USA)

  • Umsatz (2020): ca. 36,8 Milliarden US-Dollar
  • Gewinn (2020): ca. 3,4 Milliarden US-Dollar

7. BAE Systems (UK)

  • Umsatz (2020): ca. 22,1 Milliarden US-Dollar
  • Gewinn (2020): ca. 2,0 Milliarden US-Dollar

8. Thales Group (Frankreich)

  • Umsatz (2020): ca. 20,9 Milliarden US-Dollar
  • Gewinn (2020): ca. 0,8 Milliarden US-Dollar

9. L3Harris Technologies (USA)

  • Umsatz (2020): ca. 18,2 Milliarden US-Dollar
  • Gewinn (2020): ca. 1,9 Milliarden US-Dollar

10. Leonardo S.p.A. (Italien)

  • Umsatz (2020): ca. 14,6 Milliarden US-Dollar
  • Gewinn (2020): ca. 0,6 Milliarden US-Dollar


Auswirkung auf Umwelt und Klima

"​The US military is the largest institutional consumer of oil in the world."

Quelle: https://www.ucsusa.org/resources/us-military-and-oil

Schätzungen der Union of Concerned Scientists zufolge hat das US-Militär seit Beginn des „Global War on Terror“ im Jahr 2001 rund 1,2 Milliarden Tonnen Treibhausgase ausgestoßen. Das entspricht ungefähr den Jahresemissionen von 257 Millionen Pkw. Dies entspricht mehr als dem Doppelten des heutigen Autobestands in den USA.  Das US-Militär verbraucht jedes Jahr über 100 Millionen Barrel Öl. Schiffe, Jets, Panzerkolonnen und Stützpunkte laufen mit fossiler Energie. Der Energiehunger dieses Apparats liegt in einer Größenordnung, mit der viele kleinere Staaten ihre gesamte Volkswirtschaft betreiben.

Seit den tragischen Ereignissen vom 11. September 2001 haben weltweit zahlreiche Kriege und bewaffnete Konflikte stattgefunden, die nicht nur menschliches Leid, sondern auch erhebliche Schäden an der Umwelt und dem Klima verursacht haben. Diese Kriege haben zu einer Vielzahl von Umweltzerstörungen geführt, die langfristige Auswirkungen auf die Ökosysteme haben und nach Kriegsende fortbestehen.

Tote Landschaften

Täglich landen unzählige Videos von der Front in der Ukraine im Netz. Sie zeigen nicht nur, wie entmenschlichend und grausam es dort zugeht, sie dokumentieren auch die radikale Zerstörung der Umwelt, die mit diesem Krieg einhergeht.

Das Bild zeigt einen Soldaten im Schützengraben in einem ehemaligen Wald. Dabei soll es sich um den "Serebryansʹkyy-Forest", einem Naturschutzgebiet handeln. Wie unschwer zu erkennen ist, sind alle Bäume großflächig zerstört. Wie unschwer zu erkennen ist, sind die Bäume auf großer Fläche zerstört. Es gibt keine intakte Flora und Fauna mehr. Weitere Aufnahmen von der Ostfront verstärken diesen Eindruck.




Viele Städte wurden bis zum letzten Haus, samt Industrieanlagen, zerbombt, mit allen Schadstoffen, die dort lagerten. Für die Umwelt ist das mindestens dreifach schädlich. Zuerst wird das Kriegsgerät äußerst energieintensiv hergestellt. Dann zerstört man damit intakte Städte. Und später braucht man wieder enorme Mengen Energie und Ressourcen, um diese Städte neu aufzubauen.


Das Bild von der Stadt Bakhmut zeigt ein und die selbe Wohngegend vor und nach der Zerstörung. 

Radioaktiver Müll

Auch sollte man bedenken, dass im aktuellen Krieg DU-Munition (Depleted Uranium) eingesetzt wird. Die Ukraine hat von Großbritannien und den USA panzerbrechende DU-Geschosse für westliche Kampfpanzer erhalten. Russland verfügt seit Sowjetzeiten ebenfalls über DU-Munition; es spricht viel dafür, dass solche Geschosse auch dort zum Einsatz kommen. Die Projektile bestehen aus abgereichertem Uran, das aufgrund seiner hohen Dichte als besonders panzerbrechend gilt. Trifft ein solches Geschoss sein Ziel, erhitzt es sich stark, kann verglühen und feinen Uranoxid-Staub freisetzen. Panzerwracks, die mit DU-Munition beschossen wurden, weisen deutlich erhöhte Strahlungswerte auf. Die Dokumentationen „Der Arzt und die verstrahlten Kinder von Basra“ und „Deadly Dust“ zeigen die Folgen für Zivilbevölkerung und Soldaten.




Die neuste Kriegsumweltsünde

Während wir diese Formen der Kriegszerstörung bereits aus früheren Konflikten kennen, kommt im Ukrainekrieg ein neues Problem für die Umwelt hinzu.





Auf aktuellen Aufnahmen aus der Gegend rund um Pokrowsk sieht man kilometerlange Glasfaserleitungen, die wie ein Spinnennetz über Felder und Wege hängen. Sie sind ein Abfallprodukt moderner Drohnenkriegsführung. Kamikaze-Drohnen tragen auf der Ober- oder Unterseite Kabeltrommeln mit Glasfaser von etwa 10 bis 50 Kilometern Länge. Während des Flugs wird das Kabel abgewickelt, sodass die Steuerung nicht per Funk, sondern direkt über diese Leitung erfolgt. So umgeht man elektronische Störsender.


Für Tiere werden diese Leitungen zu Fallen. Sie verheddern sich darin, verletzen sich oder verenden. Für die Landwirtschaft sind sie ebenfalls ein Problem, weil sich die Kabel in Geräten und Mähwerken verfangen. Mit der Zeit brechen die Leitungen in immer kleinere Teile, die in den Boden und in Gewässer gelangen und dort als Mikrofragmente von Tieren und Menschen aufgenommen werden. Glasfaserkabel bestehen aus einem dünnen Glasfaden, der mit hochfesten Kunststofffasern wie Acrylaten beziehungsweise Polymeren, Aramid (Kevlar) und Polyethylen bestehen. Schätzungen gehen davon aus, dass diese Materialien Hunderte Jahre im Boden verbleiben können. Was auf dem Gefechtsfeld tausendfach als Einwegprodukt verwendet wird, bleibt als langlebiger Müll im Ökosystem zurück. 


Warum Krieg in der Umweltdebatte dennoch kaum vorkommt?

Wenn man sich die großen Umweltverbände anschaut, fällt etwas auf. Zu Heizungen, Verkehr, Landwirtschaft oder Plastik findet man schnell seitenweise Material. Zu zerstörten Wäldern, vergifteten Böden, Munitionsresten, Militärschrott und den Altlasten ganzer Kriegsgebiete gibt es fast nichts. Gemessen an der tatsächlichen Umweltzerstörung durch Kriege ist das Thema eher unterproportional vertreten.

Viele Organisationen sind auf bestimmte Felder zugeschnitten, etwa Energie oder Naturschutz, und hängen an öffentlichen Förderprogrammen. Sie sitzen mit Ministerien in Runden, in denen es um Klimapläne, Grenzwerte oder Artenschutz geht. Krieg und Aufrüstung laufen offiziell unter Sicherheits und Außenpolitik, nicht unter Umwelt. Wer dort zu deutlich wird, riskiert schnell seine Förderfähigkeit.

Das Ergebnis ist ein blinder Fleck. Der ökologische Fußabdruck privater Lebensstile wird haarklein durchgerechnet, während die Schäden durch Bombardierungen, Militärlogistik und Waffenproduktion nur am Rand auftauchen. Ich möchte auch daran erinnern, dass es eine rot grüne Bundesregierung war, die Deutschland wieder kriegsfähig gemacht hat. Wer heute im Namen des Klimas Straßen blockiert, aber zu den Umweltfolgen von Krieg und Aufrüstung schweigt, arbeitet mit einem sehr selektiven Verständnis von Umweltschutz. Wenn man sich irgendwo festkleben möchte, wäre die Airbase Ramstein ein naheliegender Ort.

Karte "The United States of War: 2001 - 2021"

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Eine Liste der Kriege und bewaffneten Konflikte, an denen die USA seit dem 11. September 2001 direkt oder indirekt beteiligt waren:


Die USA waren seit 1999 in Kolumbien an Militäreinsätzen beteiligt, hauptsächlich im Rahmen der sogenannten "Plan Colombia". Dieses Programm wurde ins Leben gerufen, um die kolumbianische Regierung im Kampf gegen Drogenhandel und bewaffnete Gruppen wie die FARC zu unterstützen. Die USA haben Kolumbien mit finanzieller Hilfe, Ausbildung und Ausrüstung für Sicherheitskräfte unterstützt. Darüber hinaus haben US-Truppen auch an Aufklärungs- und Überwachungsoperationen teilgenommen.

Die USA waren seit 2001 an verschiedenen Militäreinsätzen in Somalia beteiligt. Zu den wichtigsten Ereignissen zählen:

  1. Operation Enduring Freedom - Horn of Africa (2001): Die USA starteten eine Operation zur Bekämpfung des Terrorismus in der Region, insbesondere gegen die Al-Shabaab-Miliz.
  2. Operation Restore Hope (ab 2006): Die USA beteiligten sich an multinationalen Friedenssicherungseinsätzen in Somalia, um humanitäre Hilfe zu leisten und die Stabilität in der Region zu fördern.
  3. Drohnenangriffe und gezielte Tötungen: Die USA führten auch gezielte Drohnenangriffe und Operationen zur Bekämpfung von Terroristen in Somalia durch, darunter Mitglieder von Al-Shabaab und anderen extremistischen Gruppen.

Insgesamt haben die USA seit 2001 eine vielfältige Beteiligung an den Militäreinsätzen in Somalia gezeigt.

Die USA waren maßgeblich an der Intervention in Afghanistan seit 2001 beteiligt. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 starteten die USA gemeinsam mit Verbündeten wie der NATO eine Militäroperation in Afghanistan, um die Taliban-Regierung zu stürzen und Al-Qaida zu bekämpfen. Die USA führten Truppen in Afghanistan, um den Aufstand der Taliban zu bekämpfen und den Wiederaufbau des Landes zu unterstützen. Die US-Truppen waren lange Zeit in Afghanistan stationiert und spielten eine entscheidende Rolle im Konflikt. Als die USA aus Afghanistan abzogen, haben die Taliban wieder die vollständige Kontrolle über das Land übernommen.

Die Beteiligung der USA an Militäreinsätzen in Niger seit 2002 war hauptsächlich im Rahmen der Bekämpfung des Terrorismus in der Region. Die USA haben in Niger eine Präsenz aufgebaut, um extremistische Gruppen wie Boko Haram und den Islamischen Staat in der Region zu bekämpfen. Dies beinhaltet die Bereitstellung von Ausbildung, Ausrüstung und gelegentliche Luftangriffe zur Unterstützung der nigrischen Streitkräfte. 

Die USA waren seit 2002 an Militäreinsätzen auf den Philippinen beteiligt, hauptsächlich im Rahmen des sogenannten "Operation Enduring Freedom - Philippines". Diese Operation hatte zum Ziel, die philippinische Regierung im Kampf gegen terroristische Gruppen wie Abu Sayyaf und Jemaah Islamiyah zu unterstützen. Die USA haben den Philippinen militärische Ausrüstung, Ausbildung und Beratung bereitgestellt, um bei der Bekämpfung des Terrorismus zu helfen. Es gab auch gemeinsame Militärübungen und Operationen zwischen den Streitkräften beider Länder.

Die USA spielten eine maßgebliche Rolle beim Irakkrieg seit 2003. Im März 2003 begannen die USA unter der Führung von Präsident George W. Bush den Irakkrieg, der durch die Behauptung ausgelöst wurde, dass der Irak Massenvernichtungswaffen besitze. Die USA führten eine Koalition von Ländern an, um den Irak zu stürzen und das Regime von Saddam Hussein zu stürzen. Nach dem Sturz von Saddam Hussein übernahmen die USA die Verantwortung für die Besatzung des Irak und versuchten, eine demokratische Regierung aufzubauen. Der Krieg und die Besatzung des Irak durch die USA führten zu langjährigen Konflikten, Instabilität und Gewalt im Land. Die Behauptungen über Massenvernichtungswaffen im Irak, die als Hauptgrund für den Irakkrieg dienten, wurden von Kritikern als erfunden oder übertrieben angesehen. Es gab Kontroversen darüber, ob die USA die Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen als Vorwand benutzten, um ihre politische Agenda im Nahen Osten voranzutreiben. Die Tatsache, dass keine Massenvernichtungswaffen im Irak gefunden wurden, führte zu Spekulationen über die Glaubwürdigkeit der Kriegsgründe, die von den USA präsentiert wurden. Zudem wurde der Irakkrieg von einigen als illegaler Angriffskrieg angesehen, da er nicht durch ein Mandat der Vereinten Nationen gedeckt war. Die Rolle der USA bei der Durchsetzung des Krieges ohne ausreichende internationale Legitimation führte zu weiteren Kontroversen und Kritik.

Die USA waren seit 2003 an verschiedenen Militäreinsätzen in Kuwait beteiligt. Nach dem Irakkrieg im Jahr 2003 stationierten die USA Truppen in Kuwait, um die Sicherheit in der Region zu gewährleisten und als Teil ihrer Präsenz im Nahen Osten. Die USA haben auch gemeinsame Militärübungen mit Kuwait durchgeführt, um die Verteidigungsfähigkeiten beider Länder zu stärken. Es gab auch Zeiten, in denen die USA Luftangriffe von Kuwait aus durchgeführt haben, um bestimmte Ziele in der Region zu treffen. Insgesamt kann man sagen, dass die USA eine bedeutende militärische Präsenz in Kuwait seit 2003 hatten, um die Stabilität und Sicherheit in der Region zu unterstützen.

Die USA waren seit 2004 an verschiedenen Militäreinsätzen in Pakistan beteiligt, insbesondere im sogenannten "Krieg gegen den Terror". Zu den bekanntesten Einsätzen gehören die Drohnenangriffe, bei denen unbemannte Luftfahrzeuge eingesetzt wurden, um mutmaßliche Terroristen in Pakistan anzugreifen. Diese Angriffe wurden von den USA durchgeführt, oft in Zusammenarbeit mit den pakistanischen Streitkräften. Es gab auch geheime Spezialeinsätze von US-Truppen in Pakistan, um hochrangige Terroristen zu verfolgen und zu bekämpfen. Die genaue Beteiligung und Details dieser Einsätze sind oft geheim und umstritten.

Die USA haben seit 2007 eine bedeutende Rolle bei den Militäreinsätzen in Somalia gespielt. Sie haben sowohl direkte militärische Operationen als auch Unterstützung für somalische Streitkräfte und internationale Koalitionen bereitgestellt. Zu den Maßnahmen gehören Luftangriffe, Drohnenangriffe, Spezialeinsätze und Ausbildungshilfe. Die USA haben auch die somalische Regierung im Kampf gegen terroristische Gruppen wie Al-Shabaab unterstützt. Es gab jedoch auch Kritik an der US-Beteiligung aufgrund ziviler Opfer und der langfristigen Wirksamkeit der Maßnahmen.

Die USA waren seit 2008 nicht direkt an Militäreinsätzen in der Zentralafrikanischen Republik beteiligt. Es gab jedoch indirekte Unterstützung in Form von humanitärer Hilfe, Ausbildung und Beratung für regionale Partner wie die Afrikanische Union und andere internationale Organisationen, um die Stabilität in der Region zu fördern. Es gab auch diplomatische Bemühungen, um Konflikte zu lösen und die humanitäre Situation zu verbessern.

Die USA waren nicht direkt an den Militäreinsätzen in Georgien im Jahr 2008 beteiligt. Jedoch unterstützten die USA Georgien politisch und logistisch während des Konflikts mit Russland. Die USA verurteilten die russische Intervention in Georgien und forderten ein Ende der Feindseligkeiten. Darüber hinaus lieferten die USA humanitäre Hilfe und unterstützten Georgien bei der Wiederherstellung der Infrastruktur nach dem Konflikt.

Die USA waren an den Militäreinsätzen in Libyen im Jahr 2011 beteiligt, die als Operation Odyssey Dawn und später als Operation Unified Protector bekannt waren. Die US-amerikanischen Streitkräfte spielten eine führende Rolle bei der Durchsetzung einer Flugverbotszone über Libyen und bei Luftangriffen gegen die Truppen von Oberst Muammar al-Gaddafi. Die USA setzten hauptsächlich Luftwaffen- und Marineeinheiten ein, um Ziele in Libyen zu bombardieren und die libysche Luftabwehr zu unterdrücken. Es wurden auch Aufklärungs- und Tankflugzeuge eingesetzt, um die Koalitionstruppen zu unterstützen. Insgesamt war die US-Beteiligung an den Militäreinsätzen in Libyen 2011 signifikant und spielte eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung der internationalen Koalition, die letztendlich zur Sturz des Gaddafi-Regimes führte.

Bahrain hat im Zuge des Arabischen Frühlings im Jahr 2011 US-Militärgerät erhalten, darunter Kampfflugzeuge, Panzer und Hubschrauber. Während dieser Zeit setzte die Regierung von Bahrain dieses US-Militärgerät ein, um gegen die Protestbewegung vorzugehen. Die USA haben in der Vergangenheit militärische Ausrüstung und Waffen an Bahrain geliefert, was zu internationaler Kritik an der US-Unterstützung für Bahrain führte. Obwohl die USA keine direkte militärische Beteiligung an den internen Angelegenheiten Bahrains gezeigt haben, haben sie enge Beziehungen zu Bahrain aufgrund ihrer strategischen Interessen in der Region.

Die USA haben seit 2012 verschiedene Formen der Beteiligung an den Militäreinsätzen in Mali gezeigt. Zu den Hauptaktivitäten gehörten die Bereitstellung von Ausbildung, Ausrüstung und logistischer Unterstützung für malische Streitkräfte sowie die Bereitstellung von Aufklärungs- und Drohnenflügen zur Unterstützung bei der Bekämpfung von terroristischen Gruppen in der Region. Darüber hinaus haben die USA auch humanitäre Hilfe geleistet und sich an multilateralen Bemühungen zur Stabilisierung und Sicherung Malis beteiligt.

Die USA haben das Regime in Ägypten vor dem Militärputsch im Jahr 2013 militärisch unterstützt. In den Jahren vor dem Putsch erhielt Ägypten beträchtliche Militärhilfe von den USA, darunter Waffenlieferungen, militärische Ausrüstung und Ausbildung für ägyptische Streitkräfte. Diese Unterstützung war Teil der langjährigen Beziehung zwischen den USA und Ägypten, die auf gemeinsamen Sicherheitsinteressen in der Region basiert. Es ist wichtig anzumerken, dass die USA nach dem Putsch ihre Militärhilfe für Ägypten teilweise ausgesetzt haben. Im Jahr 2013 führte das ägyptische Militär unter der Führung von General Abdel Fattah el-Sisi einen Staatsstreich gegen den damaligen Präsidenten Mohammed Mursi durch. Nach dem Staatsstreich übernahm el-Sisi die Macht in Ägypten, zunächst als Übergangspräsident und später als gewählter Präsident im Jahr 2014. Vor dem Putsch war el-Sisi ein ägyptischer General und Verteidigungsminister.

Die USA haben seit 2014 eine bedeutende Rolle bei den Militäreinsätzen im Irak gespielt. Nach dem Vormarsch der Terrorgruppe ISIS im Irak im Jahr 2014 begannen die USA Luftangriffe gegen ISIS-Stellungen im Irak. Diese Luftangriffe wurden im Rahmen der Operation Inherent Resolve durchgeführt, die eine internationale Koalition gegen ISIS bildete. Zusätzlich zu den Luftangriffen haben die USA auch Spezialkräfte und Berater im Irak eingesetzt, um die irakischen Streitkräfte im Kampf gegen ISIS zu unterstützen. Die USA haben auch Ausbildungs- und Ausrüstungshilfe für die irakischen Streitkräfte bereitgestellt.Die Beteiligung der USA am Militäreinsatz im Irak hat sich im Laufe der Jahre verändert, aber insgesamt haben die USA eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung der irakischen Regierung im Kampf gegen terroristische Gruppen wie ISIS gespielt.

Die USA spielten eine entscheidende Rolle im Krieg gegen den Islamischen Staat (IS) seit 2014. Sie führten Luftangriffe gegen IS-Stellungen in Syrien und im Irak durch, unterstützten lokale Kräfte mit Ausbildung, Ausrüstung und Beratung und bildeten eine internationale Koalition zur Bekämpfung des IS. Die USA waren maßgeblich daran beteiligt, den IS in vielen Gebieten zu schwächen und zurückzudrängen.

Die USA waren seit 2014 an Militäreinsätzen in Syrien beteiligt, hauptsächlich im Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS). Die US-Truppen führten Luftangriffe durch, unterstützten lokale Verbündete und bildeten syrische Oppositionsgruppen aus. Obwohl ihr Hauptziel der Kampf gegen den IS war, gab es auch Spannungen mit der syrischen Regierung unter Präsident Bashar al-Assad aufgrund der Unterstützung oppositioneller Gruppen. Die USA verurteilten Assads Regime für Menschenrechtsverletzungen und den Einsatz von Chemiewaffen, konzentrierten sich jedoch primär auf den Kampf gegen den IS. Die US-Beteiligung in Syrien führte zu Diskussionen über die Rechtmäßigkeit und langfristige Strategie, insbesondere nach der Ankündigung von Präsident Trump im Oktober 2019, die US-Truppen abzuziehen.

Die Beteiligung der USA an den Militäreinsätzen in der Ukraine seit 2014 war hauptsächlich in Form von nicht-tödlicher militärischer Unterstützung. Die USA haben der Ukraine militärische Ausrüstung, Ausbildung und Beratung zur Verfügung gestellt, um ihre Verteidigungsfähigkeiten zu stärken. Dies umfasste beispielsweise die Lieferung von Panzerabwehrraketen, gepanzerten Fahrzeugen und medizinischer Ausrüstung. Die USA haben jedoch keine direkten militärischen Operationen in der Ukraine durchgeführt.

Die USA haben seit 2014 eine enge militärische Partnerschaft mit Jordanien, insbesondere im Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS) in der Region. Die US-Truppen haben Jordanien mit militärischer Ausrüstung, Ausbildung und Beratung unterstützt. Darüber hinaus haben die USA auch Luftangriffe gegen IS-Ziele in Syrien und im Irak von jordanischem Territorium aus durchgeführt. Es gab auch gemeinsame Militärübungen zwischen den USA und Jordanien, um die Verteidigungsfähigkeiten beider Länder zu stärken.

Die USA waren seit 2014 an verschiedenen Militäreinsätzen in den Vereinigten Arabischen Emiraten beteiligt. Dazu gehörten unter anderem die Unterstützung der VAE bei der Bekämpfung des sogenannten Islamischen Staates (IS) in der Region, die Bereitstellung von Militärberatung und -training sowie der Verkauf von Waffen und militärischer Ausrüstung an die VAE. Darüber hinaus haben die USA auch Luftangriffe in der Region durchgeführt, um terroristische Gruppen zu bekämpfen. Es gab auch Berichte über geheime Einsätze von US-Spezialkräften in den VAE. Insgesamt war die Beteiligung der USA an den Militäreinsätzen in den VAE seit 2014 vielfältig und umfasste verschiedene Bereiche der militärischen Zusammenarbeit.

Die USA waren an den Militäreinsätzen im Jemen seit 2015 beteiligt, indem sie logistische Unterstützung, Geheimdienstinformationen, Waffenlieferungen und Drohnenangriffe bereitstellten. Die USA waren jedoch nicht offiziell an der Kriegsführung beteiligt und haben keine Bodentruppen in den Konflikt geschickt. Es gab auch Berichte über US-Drohnenangriffe auf mutmaßliche Terroristen im Jemen im Rahmen des sogenannten "Kriegs gegen den Terror".

Die USA waren seit 2015 an den Militäreinsätzen in Saudi-Arabien beteiligt, insbesondere im Jemen-Konflikt. Die Beteiligung umfasste hauptsächlich logistische Unterstützung, Waffenlieferungen, Geheimdienstinformationen und Luftangriffe. Die USA haben auch Militärberater in der Region stationiert und haben die saudische Koalition bei ihren Operationen unterstützt. Es gab jedoch auch Kritik an der US-Beteiligung aufgrund der zivilen Opfer und der humanitären Krise im Jemen.

Die USA haben eine bedeutende militärische Präsenz in Katar, insbesondere durch die Al Udeid Air Base, die als Hauptquartier des US Central Command dient. Seit 2017 haben die USA ihre Beteiligung an Militäreinsätzen in Katar fortgesetzt, um die Sicherheit und Stabilität in der Region zu gewährleisten. Die genauen Details und Umfänge der US-Beteiligung an Militäreinsätzen in Katar können je nach den spezifischen Operationen und Vereinbarungen variieren. 

Ausgaben für Veteranen (nur USA)

Im Haushaltsjahr 2020 wurden beispielsweise rund 260 Milliarden US-Dollar für den VA-Gesamthaushalt bereitgestellt, der verschiedene Programme und Dienstleistungen für Veteranen umfasst, darunter auch die Gesundheitsversorgung und therapeutische Unterstützung. Bis 2024 wurde das Budget auf 390 Milliarden US-Dollar erhöht. Dies entspricht einer Steigerung von 50% in 5 Jahren. Ein beträchtlicher Teil dieser Mittel wird für die psychologische Betreuung und Therapie von Kriegsveteranen verwendet.

Quelle: Department of Veterans Affairs (VA) 


 

Und Deutschland?

Eine Liste der Kriege und militärischen Einsätze, an denen Deutschland nach dem 11. September 2001 direkt oder indirekt beteiligt war:

  1. Krieg in Afghanistan (seit 2001): Deutschland beteiligte sich an der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe (ISAF) und später an der Resolute Support Mission in Afghanistan.
  2. Krieg gegen den IS (seit 2014): Deutschland war Teil der internationalen Koalition, die sich gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) im Irak und in Syrien engagierte.
  3. Krieg in Mali (seit 2013): Deutschland beteiligte sich an der UN-Mission MINUSMA in Mali, um zur Stabilisierung des Landes beizutragen und den Terrorismus zu bekämpfen.
  4. Krieg in Syrien (indirekt beteiligt): Deutschland unterstützte internationale Bemühungen zur Beendigung des Bürgerkriegs in Syrien und leistete humanitäre Hilfe.
  5. Krieg in Somalia (seit 2008): Deutschland beteiligte sich an der EU-Mission Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias.
  6. Krieg im Kosovo (seit 1999): Deutschland war an der NATO-geführten KFOR-Friedenstruppe im Kosovo beteiligt.
  7. Krieg im Irak (2003-2011): Deutschland war nicht an der Invasion des Irak beteiligt, beteiligte sich jedoch an der Ausbildung irakischer Sicherheitskräfte nach dem Sturz von Saddam Hussein.


Die Reaktion Deutschlands auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine wirkt wie ein Relikt vergangener Zeiten, ähnlich wie der Angriff selbst. Während im Kalten Krieg intensive Verhandlungen über europäische Konflikte zur friedlichen Konfliktlösung führten, setzen heute beide Seiten auf Gewalt und Stärke, anstatt auf diplomatische Lösungen. 


Deutschland möchte ab 2028 mehr Geld für die Bundeswehr als für das deutsche Schulsystem ausgeben. Der Ampelregierung schwebt vor, dafür die Renten zu kürzen. So sieht die Sozialpolitik der SPD und die Umweltpolitik der Grünen also aus.

Bundeswehr_ Eine Lücke von 56 Milliarden Euro - Politik - SZ.de.pdf

Kürzungen bei Rente und Sozialleistungen – Ampel will noch mehr Geld für Waffen ausgeben.pdf

 

Der Demokratie geschadet

Demokratie als Regierungsform und die Glaubwürdigkeit des Westens als Hüter von Menschenrechten hängen eng zusammen. Wer behauptet, dem Irak oder Afghanistan Freiheit und Demokratie bringen zu wollen, indem er weite Teile des Landes bombardiert, stellt die eigenen Grundprinzipien selbst infrage. Es ist frappierend, dass die westlichen Staaten ihre Praxis nach dem Zweiten Weltkrieg nicht an den Werten ausgerichtet haben, auf die sie sich so gern berufen. Eine der zentralen Lehren aus dieser Zeit war die UN-Charta. Auf ihr gründete der moralische Anspruch der freiheitlich demokratischen Rechtsstaaten. Am Ende des Kalten Krieges haben wir nicht nur in Berlin eine Mauer eingerissen, sondern auch die Brandmauer der UN-Charta. Chapeau!

Das eigenmächtige Führen von Kriegen durch westliche Länder ohne UN-Mandat, trotz ihres Bekenntnisses zur Einhaltung der UN-Charta, führt zu einem massiven Glaubwürdigkeitsverlust. Diese Doppelmoral sorgt dafür, dass die westlichen Länder von anderen Staaten und der internationalen Gemeinschaft als heuchlerisch wahrgenommen werden. Das beeinträchtigt unsere Fähigkeit, internationale Koalitionen zu schmieden und globale Herausforderungen anzugehen. Russland und andere Akteure greifen diese Doppelmoral dankbar auf und halten dem Westen den Spiegel vor, zum Beispiel wenn Moskau die Annexion der Krim mit der Abspaltung des Kosovos vergleicht. Der Schaden für die Demokratie als Regierungsform ist kaum quantifizierbar, und die Zahl der Demokratien weltweit nimmt bereits heute ab.

Auch der Internationale Gerichtshof in Den Haag hat unter diesen Widersprüchen gelitten. Kriege wurden mit fragwürdigen Beweisen und Konstruktionen gerechtfertigt, ohne dass Verantwortliche aus dem Westen dort ernsthaft zur Rechenschaft gezogen worden wären. Die USA erkennen den Gerichtshof bis heute nicht als zuständig an. So entsteht der Eindruck, dass international eher das Recht des Stärkeren gilt als eine belastbare zivile Ordnung. Vor diesem Hintergrund wirkt die Empörung über Putins Angriff auf die Ukraine auf mich weniger wie moralische Konsequenz und mehr wie politisches Kalkül. Darauf weist auch Gerhard Schröder im Gespräch mit der Zeit hin: Er erinnert daran, dass Deutschland im Jugoslawienkrieg ohne UN-Mandat bombardiert hat und die USA im Irakkrieg ebenfalls gegen das Völkerrecht verstoßen haben. Zwar versucht Herr Joffe, Chefredakteur der Zeit, den Schaden zu begrenzen, indem er die beiden Situationen anhand einer roten Linie differenziert, die besagt, dass es damals um eine humanitäre Notlage gegangen sei. Doch der österreichische ORF sprach schon damals von einer „humanitären PR-Kampagne“, mit der der Kosovo-Krieg legitimiert wurde. Vor diesem Hintergrund wirken manche heutigen Verweise auf „Nazis in der Ukraine“ wie eine Neuauflage eines bekannten Musters.




Peroratio

Auch wenn die rein wirtschaftlichen Faktoren von Krieg schon so unvorstellbar hoch sind, dass wir uns um einen erheblichen Wohlstand bringen, zahlen wir den größten Preis dort, wo er sich nicht beziffern lässt. Es ist das Leid der Menschen und der Niedergang der Nachkriegsordnung. Kriege lohnen sich heute wieder, um eigene Interessen durchzusetzen, ohne nachhaltige Konsequenzen fürchten zu müssen. Mit Verlaub, es ist zum Kotzen!