Die dunklen Machenschaften der Geheimdienste


Neben den für eine rechtsstaatliche Einrichtung legitimen Aufgaben der Geheimdienste gibt es immer wieder Aktivitäten, die klar gegen Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit verstoßen. Diese sog. "Black Ops" werden hier gesammelt. Geheimdienste aus Diktaturen unterliegen nicht den rechtlichen und gesellschaftlichen Implikationen, die wir in einen demokratischen Land finden, weshalb sie für diese Betrachtung keine Rolle spielen. Dennoch sei natürlich erwähnt, dass Geheimdienste aus diktatorischen Ländern ebenso das Völkerrecht brechen.

Die Verhaltensweisen des deutschen Verfassungsschutz werden in einem anderen Artikel untersucht und finden hier ebenfalls keine Betrachtung.

Ich beschränke mich hier nur auf Operationen die hinreichend gesichert sind, sprich, über die Medial berichtet wurde bzw. parlamentarisch Untersucht wurden. Auch hat diese Sammlung keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern dient der Verdeutlichung, dass sich die genannten Dienste außerhalb der Rechtsstaatlichkeit bewegen und damit demokratiefeindlich sind. 

Mockingbird (CIA)

Beeinflussung der Medien im Sinne der Ansichten und Ziele der CIA in den fünfziger Jahren, beginnend 1948. Die CIA musste eingestehen mindestens 400 Journalisten dafür zu bezahlen, dass Medienberichte im Sinne der CIA beeinflusst oder gar erfunden werden. Die Operation wurde durch den Journalisten und Pulitzer Preisträger Carl Bernstein aufgedeckt. 


Es gibt Hinweise das entsprechende Praktiken bis heute, wenn auch unter anderem Namen, fortgesetzt werden. Leider ist der Wikipediaartikel an dieser Stelle zerstümmelt, so dass die Fußnoten nicht existieren. International wird hier das Buch des verstorbenen Journalisten Dr. Udo Ulfkotte angeführt. Mir sind jedoch keine Primärquellen bekannt, die das Thema aufgreifen.



Stay-behind (CIA)

Aufbau und Unterhalt von rechtsextremen paramilitärischen Partisanen-Einheiten und Stay-behind-Organisationen in Westeuropa von den 1950ern bis in die frühen 1990er-Jahre. Einige dieser Organisationen werden mit Terroranschlägen in Verbindung gebracht. In Bologna wurden 1980 85 Menschen bei einem Bombenanschlag getötet, der auf diese staatlich aufgebauten Strukturen zurückgeführt wird. 


Artischocke (CIA)

Programm zur Erforschung von Gehirnwäsche- bzw. Verhörmethoden unter Anwendung von Drogen und Folter (1952)

MKULTRA (CIA)

Programm zur Bewusstseinskontrolle von 1953 bis in die 1970er-Jahre, Nachfolgeprogramm von Artischocke. Dabei wurden Menschenversuche durchgeführt, die ohne Zustimmung der Versuchskandidaten erfolgten. Dabei wurden Menschen schwer Verletzt und sogar getötet. Als Vorbild dienten die Menschenversuche, die im Dritten Reich durchgeführt wurden. Der Nazi Kollaborateur und Nobelpreisträger Richard Kuhn stiftete die CIA dazu an Versuche mit LSD durchzuführen.

 

Der "Unabomber" Ted Kaczynski gilt als eines der Opfer von MK-Ultra.



Kongress für kulturelle Freiheit (CIA)

1953 bis 1969, Beeinflussung der Kulturschaffenden in Westeuropa, um prowestliche Haltungen zu bestärken und den Marxismus zu bekämpfen. Förderung der abstrakten Kunst.

[...]Die höheren Wesen saßen bei der CIA und meinten es gut mit den Künstlern. Anderthalb Jahrzehnte lang subventionierte die CIA über den Kongress weltweit annähernd fünfzig Zeitschriften. Die erste, Der Monat, von dem ehemaligen Trotzkisten Melvin Lasky gegründet, zahlte die höchsten Honorare in der Bundesrepublik und konnte deshalb von Karl Jaspers bis Theodor W. Adorno die besten Autoren gewinnen. [...]


Ajax (CIA / MI6)

Sturz des demokratisch gewählten iranischen Premierministers Mossadegh 1953 in Zusammenarbeit mit dem iranischen General Fazlollah Zahedi. Seitdem ist der Iran im Chaos versunken.


Fortune / PBSUCCESS (CIA)

Geplanter Sturz des Präsidenten Jacobo Árbenz Guzmán in Guatemala in Zusammenarbeit mit der United Fruit Company und dem Diktator von Nicaragua.


Zapata (CIA)

Invasion in der Schweinebucht (Operation Zapata): Invasionsversuch von Exilkubanern auf Kuba 1961, um die Revolutionsregierung Castros zu stürzen.


Air America (CIA)

Größte Fluggesellschaft Südostasiens während des Vietnamkriegs, von der CIA kontrolliert und seit 1962 intensiv für Geheimoperationen und zum Schmuggel von Heroin eingesetzt.


Brother Sam (CIA)

Verdeckte Operation zur Unterstützung des Militärputsches in Brasilien 1964, durch den die demokratisch gewählte Regierung von João Goulart gestürzt wurde.

Phoenix (CIA)

Operation zur Identifizierung und Bekämpfung kommunistischer Führungskader der FNL (Viet Cong) während des Vietnamkriegs Mitte der 1960er-Jahre, der nach US-amerikanischen Angaben 6000, nach südvietnamesischen Quellen 20.000 Menschen zum Opfer fielen und bei der es zu etlichen Menschenrechtsverletzungen kam.

Project FUBELT (CIA)

Von 1970 bis zum Putsch 1973 verdeckte Operationen zur Unterminierung der demokratisch gewählten Allende-Regierung in Chile. Dabei waren CIA-Agenten auch in die Ermordung des pro-demokratischen Generalstabschefs René Schneider verwickelt.

Iran-Contra-Affäre (CIA)

Finanzielle Unterstützung der Contras in Nicaragua durch Erlöse aus geheimen Waffenverkäufen an den Iran und die Duldung des von ihnen zur Eigenfinanzierung betriebenen Schmuggels von Kokain in die USA.

Umfangreicher Bericht über das Drogennetzwerk der CIA -> 

Cyclone (CIA)

Die Unterstützung des pakistanischen Inter-Services Intelligence bei der Ausbildung von mindestens 80.000 Mudschahedin und Belieferung afghanischer Widerstandsgruppen mit von den USA und Saudi-Arabien finanzierten Waffen während des Afghanistankriegs.

Umfangreicher Bericht über die Verstrickungen zwischen CIA und Terrorismus -> 

Black Sites (CIA)

Am 6. September 2006 bestätigte US-Präsident George W. Bush öffentlich die Existenz und den Unterhalt von CIA-Geheimgefängnissen im Ausland, Black Sites genannt. Ein Urteil des Obersten Gerichtshofes hatte festgestellt, dass die Aburteilung der Gefangenen durch Militärtribunale verfassungswidrig ist. Das Gericht stellte fest, dass nicht der Präsident, sondern alleine der Supreme Court die Kompetenz hat, US-Recht auszulegen.

Tonkin-Zwischenfall (CIA)

 Als Tonkin-Zwischenfall (auch Tongking-Zwischenfall) bezeichnet man die Ereignisse am 2. und 4. August 1964 im Golf von Tonkin vor der Küste Nordvietnams. Dabei sollen nach Angaben der United States Navy nordvietnamesische Schnellboote zwei US-amerikanische Kriegsschiffe mehrmals ohne Anlass beschossen haben. Seit den 1980er Jahren ist erwiesen, dass am 4. August 1964 kein Torpedoangriff auf die US-Kriegsschiffe erfolgt ist. Die Pentagon-Papiere (erschienen 1971) und die Memoiren von Robert McNamara (1995) belegen, dass die US-Regierung die Vorfälle durch bewusste Falschdarstellung zur Durchsetzung ihres seit 1963 geplanten direkten Kriegseintritts benutzte.

Susannah (Aman)

 1954 startete der israelische Militärgeheimdienst Aman die Operation Susannah, die zur sogenannten Lawon-Affäre führte und erhebliche innen- und außenpolitische Verwicklungen auslöste. Eigens zu diesem Zweck rekrutierte israelische Agenten führten im August 1954 Bombenanschläge gegen US-Kulturinstitute und Firmen in Ägypten aus. Die Schuld sollte vor allem der Muslimbruderschaft und ägyptischen Kommunisten zugeschoben werden.

La Main Rouge (DGSE)

 Diverse Attentate und Anschläge unter falscher Flagge in westeuropäischen Ländern, u. a. auf den Frachter Atlas im Hamburger Hafen im Oktober 1958.

Satanique (DGSE)

Versenkung des Greenpeace-Schiffes Rainbow Warrior und Tötung eines Greenpeace-Mitglieds 1985 durch einen Sprengsatz, den zwei französische Agenten in einem neuseeländischen Hafen anbrachten. Greenpeace führte zu dieser Zeit eine intensive Kampagne gegen die französischen Atomtests auf dem Mururoa-Atoll im Südpazifik.

PRISM (NSA/FBI)

PRISM ist ein seit 2005 existierendes und als Top Secret eingestuftes Programm zur Überwachung und Auswertung elektronischer Medien und elektronisch gespeicherter Daten.

Stuxnet (NSA/CIA/Mossad)

Stuxnet gilt als die erste große staatliche Cyberwaffe in der Geschichte. Als Entwickler werden amerikanische und israelische Geheimdienste vermutet. Insbesondere ziele der zero-day-exploit aud das iranische Atomprogramm ab. Der weltweit entstandene Schaden wird auf eine Billionen US-Dollar geschätzt.

... In January 2010, the Iranian nuclear programme was hit by the Stuxnet computer virus [25] a sophisticated cyber weapon which disabled about 96% of Iran's nuclear facility's capacity. According to the Lloyds "Business Blackout" report, the Stuxnet computer virus caused an estimated financial damage of between about US$243 Billion in immediate and tangential economic loss, up to US$1 Trillion [26]. ...