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Was kostet Krieg?


Was kostet Krieg? Bei der Betrachtung dieser kurzen und vermeintlich einfachen Frage wird eines schnell klar: Die Frage und die Beantwortung sind völlig unklar!

Um die Gesamtkosten zu verstehen, müssen wir nicht nur die finanziellen Aufwendungen für das Militär berücksichtigen, sondern auch den Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur, die Umweltschäden, das Leid der betroffenen Menschen und die langfristigen Kosten für medizinische Behandlungen und Therapien einbeziehen. Darüber hinaus sollten wir den volkswirtschaftlichen Schaden berücksichtigen, der durch die Verluste an Menschenleben und Arbeitskraft entsteht, da jeder Tote oder Verletzte aus der Wertschöpfungskette ausscheidet. Es ist eine komplexe Aufgabe, all diese Faktoren zu berücksichtigen, da die verfügbaren Daten oft nur Schätzungen sind. Dennoch ist es wichtig, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Das Watson Institute der Brown University kann als Quelle für weitere Informationen zu diesem Thema dienen.


Das klarste Beispiel: USA

Das Thema Krieg und Militärbudget führt schnell zu den Vereinigten Staaten. Diese Assoziation basiert nicht auf Anti-Amerikanismus, sondern auf der Tatsache, dass die USA weltweit das größte Militär und Militärbudget unterhalten, in zahlreiche Konflikte verwickelt sind und als Demokratie sowohl verlässliche Daten liefern als auch ethisch mit anderen Erwartungen in Verbindung gebracht werden. Viele dieser Überlegungen lassen sich auch auf Russland oder China übertragen. Allerdings unterliegen diese autoritären Regime nicht dem moralischen Wertekanon der westlichen Wertegemeinschaft. Zudem gestaltet sich die Beschaffung von Informationen in Bezug auf diese Länder sprachlich oft schwieriger.


8.000.000.000.000$

Alleine für die USA werden die Kosten auf 8 Billionen US-Dollar für die bisher geführten Kriege nach den Anschlägen auf das World Trade Center am 11.09.2001 geschätzt. Der Ukrainekrieg, für den die USA massiv Waffen und Geld  zur Verfügung stellen, ist hier noch gar nicht mit eingerechnet. 



Bericht dazu: 

Die Kosten berücksichtigen zwar die notwendige Gesundheitsfürsorge der amerikanischen Soldaten, was hier jedoch fehlt ist der enorme Schaden, den die Kriege in den betroffenen Ländern hinterlassen haben. Verschiedene Quellen beziffern die nach 9/11 durch die Kriege getöteten Menschen auf ca. 4,5 Millionen 
Weitere 38 Millionen Menschen sind vor den Anti-Terror Kriegen geflüchtet

Wenn man die oben genannten Kosten mit anderen Ausgaben vergleicht, wird deutlich, dass Krieg die verheerendste finanzielle Belastung für die Menschheit darstellt.

  1. Die Kosten Deutschlands für das Bürgergeld im Jahr 2024 für 5,5 Millionen Menschen betragen ca. 40 Milliarden Euro 
    Setzen wir dies nun ins Verhältnis, so könnte man für die US-Kriegskosten 200 Jahre lang Bürgergeld an 5,5 Millionen Menschen bezahlen oder fast 14 Jahre lang Bürgergeld an alle Deutschen auszahlen. 
  2. Die Kosten um den Welthunger zu besiegen belaufen sich laut einer Studie auf 14 Milliarden Dollar pro Jahr bis 2030. 
    Also insgesamt noch 84 Milliarden Dollar.  Statt in den Krieg zu ziehen hätten die USA also den Welthunger 100 mal beenden können. 653.000 Menschen hatten in den USA Anfang 2023 keine Wohnung, weil sich das Land keine entsprechenden Sozialleistungen leisten möchte. 
  3. Das deutsche Schulsystem kostete den Steuerzahler im Jahr 2022 rund 87,5 Milliarden Euro, also Rund 1% der Ausgaben der US-Kriegsindustrie. 

Wohlgemerkt sprechen wir hier nur über einen Teil der Kriegskosten eines einzigen Landes, nämlich der USA. Kosten auf der einen Seite sind zumeist Einnahmen auf der anderen Seite. Jemand verdient all das Geld was hier verschossen wird. Die Soldaten und Veteranen machen hier nur einen kleinen Teil des Kuchens aus.

Doch was kostet das Kriegsgerät?

H145M
42 Millionen Euro

Quelle: Bundesministerium

Die Bundeswehr wird 62 leichte Kampfhubschrauber H145M beschaffen. Finanziert wird die Beschaffung im Wert von insgesamt rund 2,63 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen Bundeswehr und ab 2028 aus dem regulären Verteidigungshaushalt.

Leopard 2 A7
15 Millionen Euro

Quelle: Berliner Morgenpost

Für einen Panzer könnte man in Deutschland 100 SchülerInnen von der ersten Klasse bis zum Abitur inklusive Verpflegung betreuen.

Patriot Rakete 
4 Millionen Euro

Stückpreis! Ein Patriot System besteht aus ca. 180 Raketen.

BRAUNSCHWEIG-KLASSE (TYP K 130) 400 Millionen Euro

Quelle: Wikipedia

SAR-LUPE 

816 Millionen Euro

Quelle: Wikipedia


Patriot System mit einem Satz Raketen
1,1 Milliarden US-Dollar

Quelle: Tagesschau 

Mit dem Geld könnte man 3150 Einfamilienhäuser für jeweils 350000$ oder 100 Schulen für 11 Millionen Euro bauen.

Die 10 größten Rüstungsfirmen der Welt sind:

1. Raytheon Technologies Corporation (USA)

  • Umsatz (2020): ca. 77,0 Milliarden US-Dollar
  • Gewinn (2020): ca. 5,2 Milliarden US-Dollar

2. Airbus Group (Niederlande)

  • Umsatz (2020): ca. 70,5 Milliarden US-Dollar
  • Gewinn (2020): ca. 2,7 Milliarden US-Dollar

3. Boeing (USA)

  • Umsatz (2020): ca. 58,2 Milliarden US-Dollar
  • Gewinn (2020): ca. 2,5 Milliarden US-Dollar

4. Lockheed Martin Corporation (USA)

  • Umsatz (2020): ca. 65,4 Milliarden US-Dollar
  • Gewinn (2020): ca. 6,2 Milliarden US-Dollar

5. General Dynamics Corporation (USA)

  • Umsatz (2020): ca. 37,9 Milliarden US-Dollar
  • Gewinn (2020): ca. 3,5 Milliarden US-Dollar



6. Northrop Grumman Corporation (USA)

  • Umsatz (2020): ca. 36,8 Milliarden US-Dollar
  • Gewinn (2020): ca. 3,4 Milliarden US-Dollar

7. BAE Systems (UK)

  • Umsatz (2020): ca. 22,1 Milliarden US-Dollar
  • Gewinn (2020): ca. 2,0 Milliarden US-Dollar

8. Thales Group (Frankreich)

  • Umsatz (2020): ca. 20,9 Milliarden US-Dollar
  • Gewinn (2020): ca. 0,8 Milliarden US-Dollar

9. L3Harris Technologies (USA)

  • Umsatz (2020): ca. 18,2 Milliarden US-Dollar
  • Gewinn (2020): ca. 1,9 Milliarden US-Dollar

10. Leonardo S.p.A. (Italien)

  • Umsatz (2020): ca. 14,6 Milliarden US-Dollar
  • Gewinn (2020): ca. 0,6 Milliarden US-Dollar



Auswirkung auf Umwelt und Klima

"​The US military is the largest institutional consumer of oil in the world."

Quelle: https://www.ucsusa.org/resources/us-military-and-oil

Allein das USA-Militär emittiert mehr als doppelt so viel Treibhausgas, wie alle zivilen Fahrzeuge der USA zusammen.  

Seit den tragischen Ereignissen vom 11. September 2001 haben weltweit zahlreiche Kriege und bewaffnete Konflikte stattgefunden, die nicht nur menschliches Leid verursacht haben, sondern auch erhebliche Schäden an der Umwelt und dem Klima verursacht haben. Diese Kriege haben zu einer Vielzahl von Umweltzerstörungen geführt, die langfristige Auswirkungen auf die Ökosysteme und das Klima haben.

In vielen Kriegsgebieten wurden Wälder gerodet, Flüsse verschmutzt und Ölquellen angezündet, was zu schwerwiegenden Umweltschäden geführt hat. Die Zerstörung von Infrastruktur und Industrieanlagen hat zu giftigen Chemikalien und Schadstoffen geführt, die in die Umwelt freigesetzt wurden und sowohl die Gesundheit der Bevölkerung als auch die natürlichen Ressourcen gefährden.

Darüber hinaus haben Kriege auch direkte Auswirkungen auf das Klima. Der Einsatz von Waffen, die Verbrennung von Treibstoffen für militärische Zwecke und die Zerstörung von Wäldern tragen zur Freisetzung von Treibhausgasen wie Kohlendioxid und Methan bei.

Es ist wichtig, dass die internationale Gemeinschaft die Umwelt- und Klimaschäden durch Kriege ernst nimmt und Maßnahmen ergreift, um diese zu minimieren. Dies erfordert eine stärkere Integration von Umweltschutzmaßnahmen in militärische Operationen, die Entwicklung von Richtlinien zur Vermeidung von Umweltschäden während bewaffneter Konflikte und die Unterstützung von Wiederaufbaumaßnahmen, die die Umwelt wiederherstellen und schützen.

Die Folgen von Kriegen für die Umwelt und das Klima sind weitreichend und langfristig. Es ist daher entscheidend, dass wir uns bewusst werden, wie Kriege diese Bereiche beeinflussen, und dass wir Maßnahmen ergreifen, um die Umwelt und das Klima in Konfliktgebieten zu schützen.

Karte "The United States of War: 2001 - 2021"



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Eine Liste der Kriege und bewaffneten Konflikte, an denen die USA seit dem 11. September 2001 direkt oder indirekt beteiligt waren:

Ausgaben für Veteranen 
(nur USA)


Im Haushaltsjahr 2020 wurden beispielsweise rund 260 Milliarden US-Dollar für den VA-Gesamthaushalt bereitgestellt, der verschiedene Programme und Dienstleistungen für Veteranen umfasst, darunter auch die Gesundheitsversorgung und therapeutische Unterstützung. Bis 2024 wurde das Budget auf 390 Milliarden US-Dollar erhöht. Dies entspricht einer Steigerung von 50% in 5 Jahren. Ein beträchtlicher Teil dieser Mittel wird für die psychologische Betreuung und Therapie von Kriegsveteranen verwendet.

Quelle: Department of Veterans Affairs (VA)

https://www.usaspending.gov/agency/department-of-veterans-affairs?fy=2024




Der Demokratie geschadet

Demokratie als Regierungsform und die Glaubwürdigkeit des Westens sind untrennbar miteinander verbunden. Die Behauptungen, dass man dem Irak oder Afghanistan Freiheit und Demokratie bringen würde, indem man weiterhin Teile des Landes mit Bomben zerstört, stehen im Widerspruch zu den Grundprinzipien der Demokratie und werfen ernsthafte Fragen zur Glaubwürdigkeit auf. Es ist wichtig, dass die westlichen Länder ihre Handlungen mit ihren demokratischen Werten in Einklang bringen, um ihre Glaubwürdigkeit zu wahren und langfristige positive Veränderungen zu fördern.

Das eigenmächtige Führen von Kriegen durch westliche Länder ohne UN-Mandat, trotz ihres Bekenntnisses zur Einhaltung internationaler Normen und Regeln, führt zu einem massiven Glaubwürdigkeitsverlust. Diese Doppelmoral kann dazu führen, dass die westlichen Länder von anderen Staaten und der internationalen Gemeinschaft als heuchlerisch angesehen werden. Ein solches Handeln im Widerspruch zu den propagierten Prinzipien kann das Vertrauen in diese Länder erschüttern und sich auf politischer, wirtschaftlicher und diplomatischer Ebene verheerend auswirken. Die westlichen Länder werden verstärkter Kritik ausgesetzt sein und riskieren, in eine isolierte Position gedrängt zu werden, wenn sie als doppelmoralisch wahrgenommen werden. Dies wird ihre Fähigkeit beeinträchtigen, internationale Koalitionen zu schmieden und globale Herausforderungen anzugehen. Des Weiteren nutzen andere Parteien, wie zum Beispiel Russland, solche Vergehen, um dem Westen einen Spiegel vorzuhalten. Ein aktuelles Beispiel hierfür war die Annexion der Krim, bei der Russland Parallelen zur Entstehung des Kosovos zog. Der Schaden für die Demokratie als Regierungsform ist kaum quantifizierbar, und die Anzahl der Demokratien weltweit nimmt bereits heute ab.

Auch der Internationale Gerichtshof in Den Haag besitzt keine Glaubwürdigkeit mehr, da Kriegsverbrecher die Beweise fälschen, um Angriffskriege zu rechtfertigen und dort nicht verurteilt werden. Die USA erkennen das Gericht kurzerhand nicht mehr an. Dadurch entsteht international das Recht des Stärkeren, statt einer zivilen Ordnung.


Und Deutschland?

Eine Liste der Kriege und militärischen Einsätze, an denen Deutschland nach dem 11. September 2001 direkt oder indirekt beteiligt war:

  1. Krieg in Afghanistan (seit 2001): Deutschland beteiligte sich an der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe (ISAF) und später an der Resolute Support Mission in Afghanistan.
  2. Krieg gegen den IS (seit 2014): Deutschland war Teil der internationalen Koalition, die sich gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) im Irak und in Syrien engagierte.
  3. Krieg in Mali (seit 2013): Deutschland beteiligte sich an der UN-Mission MINUSMA in Mali, um zur Stabilisierung des Landes beizutragen und den Terrorismus zu bekämpfen.
  4. Krieg in Syrien (indirekt beteiligt): Deutschland unterstützte internationale Bemühungen zur Beendigung des Bürgerkriegs in Syrien und leistete humanitäre Hilfe.
  5. Krieg in Somalia (seit 2008): Deutschland beteiligte sich an der EU-Mission Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias.
  6. Krieg im Kosovo (seit 1999): Deutschland war an der NATO-geführten KFOR-Friedenstruppe im Kosovo beteiligt.
  7. Krieg im Irak (2003-2011): Deutschland war nicht an der Invasion des Irak beteiligt, beteiligte sich jedoch an der Ausbildung irakischer Sicherheitskräfte nach dem Sturz von Saddam Hussein.


Die Reaktion Deutschlands auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine wirkt wie ein Relikt vergangener Zeiten, ähnlich wie der Angriff selbst. Während im Kalten Krieg intensive Verhandlungen zur friedlichen Konfliktlösung führten, setzen heute beide Seiten auf Gewalt und Stärke, anstatt auf diplomatische Lösungen. 


Deutschland möchte ab 2028 mehr Geld für die Bundeswehr als für das deutsche Schulsystem ausgeben. Der Ampelregierung schwebt vor, dafür die Renten zu kürzen. So sieht die Sozialpolitik der SPD und die Umweltpolitik der Grünen also aus.